Konjunktursignale der nächsten Tage
In der nächsten Woche stehen das deutsche ifo-Geschäftsklima und das US-BIP im Vordergrund. Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2021-01-22 Wochenvorschau
Montag: Wie stark belastet der Lockdown die deutsche Konjunktur? Eine weitere Antwort auf diese Frage wird das ifo Geschäftsklima für den Januar bringen. Es dürfte sich weiterhin eine gespaltene Konjunktur zeigen: Auf der einen Seite die starke Industrie und auf der anderen Seite die darbenden Dienstleister. Insbesondere in der Einschätzung der Geschäftslage wird sich dies zeigen. Vereinter dürften die Unternehmen in ihren Erwartungen für die kommenden sechs Monate sein. Die mildere Witterung und die zunehmenden Impfungen werden das Coronavirus zurückdrängen und die Wirtschaft entfesseln. Unterm Strich könnte sich das Geschäftsklima daher sogar etwas verbessern.
Donnerstag: Das Bruttoinlandsprodukt ist in den USA bekanntermaßen deutlich gegenüber dem Vorjahr gesunken. Wir erwarten einen Rückgang im Jahresvergleich um 3,5 %. Offizielle Jahresdaten reichen bis 1929 zurück, und im Vergleich hierzu war das Jahr 2020 das schlimmste seit 1946 und nur vier Jahre waren noch schlimmer. Zum Jahresschluss wurde es nochmals sehr volatil. Denn die übliche Saisonbereinigung stieß mit den letztjährigen Entwicklungen während Thanksgiving bzw. Weihnachten an ihre Grenzen. Dies sorgte dafür, dass Tagesdaten für den privaten Konsum plötzlich erhebliche Schwankungen aufwiesen, die vermutlich nicht dem eigentlichen Verlauf entsprachen. Dies erschwert besonders die Interpretation der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal.
Freitag: Im Rahmen der Pressekonferenz zur Präsentation des vorläufigen Ergebnisses des deutschen Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2020 erwähnte Destatis, dass man von einer Stagnation für das vierte Quartal ausgehe. In der Sprache des Amtes steht dies für eine Spanne der Quartalsveränderung zwischen -0,1 % und +0,1 %. Diese Erwartung basiert aber auf unvollständigen Informationen, denn für die Dezemberindikatoren mussten Setzungen vorgenommen werden. Wir gehen von einer merklicheren Schrumpfung aus. Im gesamten Quartal stützte zwar die Industrie die Konjunktur, doch die Dienstleister wurden erst durch einen partiellen und ab der zweiten Dezemberhälfte durch einen harten Lockdown in Mitleidenschaft gezogen. Das vierte Quartal wird einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,4 % im Vorquartalsvergleich bringen.
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