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Konjunktursignale der nächsten Tage

31. Januar 2021

Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2021-01-29 Wochenvorschau

Mittwoch: Die Inflation im Euroraum dürfte im Januar markant zugenommen haben. Entsprechend des hohen deutschen Gewichts im Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) werden sich die wieder höheren Mehrwertsteuersätze und die CO2-Abgabe auch auf Euroland-Ebene niederschlagen. Hinzu kommen die Auswirkungen des gestiegenen Ölpreises sowie kräftige Preiserhöhungen bei saisonalen Lebensmitteln. Im Vorfeld der Lockdowns wurden Winterschlussverkäufe von Bekleidungsartikeln vorgezogen, was den Preisauftrieb im Dezember gedämpft hatte, nun aber zu einer Gegenbewegung geführt haben dürfte. Auch die Anpassung der Gewichte des HVPI an das von der Corona-Krise geprägte Ausgabeverhalten dürfte zumindest im Januar zu etwas höheren Inflationsraten beigetragen haben.

Donnerstag: Bei ihrem Zinsentscheid im Februar dürfte die Bank of England in ihren neuen Prognosen den Wachstumsausblick für dieses Jahr nach unten korrigieren, da sich das Vereinigte Königreich derzeit erneut im langen, harten Lockdown befindet. Ihre Geldpolitik dürfte die BoE deswegen aber nicht ändern. Zum einen geht sie mit niedrigem Leitzins und Wertpapierkäufen (2020: 300 Mrd. GBP; 2021: 150 Mrd. GBP) bereits sehr expansiv vor, um die britische Wirtschaft bei der Bewältigung der Pandemie und des Brexits zu stützen. Negativzinsen sind in diesem Umfeld keine Option für die BoE. Zum anderen lassen sich angesichts der guten Impffortschritte Lockerungen der Corona-Restriktionen ab dem zweiten Quartal erwarten. Insofern dürfte sich die Konjunktur im Sommer kräftig erholen und die Inflation der Zielmarke von 2 % annähern.

Freitag: Der US-Arbeitsmarktbericht für Januar dürfte wieder einen Beschäftigungsaufbau beinhalten. Im Dezember sorgte eine unzureichende Saisonbereinigung für einen Beschäftigungsabbau von fast 500 Tsd. Personen im Bereich Freizeit und Gastronomie. Außerhalb dieses Bereichs war die Beschäftigungsentwicklung sogar mit gut 350 Tsd. Personen leicht stärker als in den vorherigen drei Monaten – ein negativer Corona-Einfluss lag hier also nicht vor. Die wöchentlich erhobenen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deuten an, dass es im Bereich Freizeit und Gastronomie vermutlich keinen positiven Rückpralleffekt im Januar gegeben hat. Wir haben daher keinen diesbezüglichen Effekt in unsere Prognose für den Stellenaufbau eingestellt. Außerhalb dieses Bereichs erwarten wir einen Stellenaufbau im Rahmen der letzten vier Monate.

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