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Konjunktursignale der nächsten Tage

14. März 2021

Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2021-03-12 Wochenvorschau

Dienstag: Die Finanzmarktanalysten werden zurzeit hin- und hergeworfen. Auf der einen Seite platzen in Deutschland die Impfträume und die gefährlicheren Mutanten gewinnen bei den Infektionen die Oberhand, auf der anderen Seite läuft die Weltwirtschaft prächtig. Dann schießen auf einmal Inflationsängste ins Kraut und erschüttern Teile der Aktienmärkte, gleichzeitig erzielt der DAX neue Allzeithochs. In diesem Durcheinander der Gefühle behielten bei der Sentix-Umfrage die Optimisten die Oberhand und das erwarten wir auch für die ZEW-Konjunkturumfrage im März. Sowohl die Lageeinschätzung als auch die Konjunkturerwartungen sollten leicht ansteigen

Dienstag: Die US-Einzelhandelsumsätze dürften im Februar gegenüber dem Vormonat geschrumpft sein. Nach dem starken Anstieg im Januar erscheint dies nicht weiter überraschend zu sein. Allerdings sorgte eine unzureichende Saisonbereinigung in den Vormonaten für den starken Januar-Anstieg – ein negativer Rückpralleffekt im Februar wäre insoweit nicht erforderlich. Zudem zeigten die Einkommens- und Konsumdaten, dass im Januar auch das fünfte Konjunkturpaket von Ende letzten Jahres geschoben hat. Ein Konsumrückgang im Februar würde bedeuten, dass dieser Fiskalschub nur einem Strohfeuer glich. Dies ist für den weiteren zeitnahen Ausblick nicht unbedeutend, weil mit dem nun beschlossenen sechsten Konjunkturpaket eine noch ausgeprägtere Entwicklung droht.

Mittwoch: Beim Fed-Zinsentscheid stehen zwar keine unmittelbaren Entscheidungen an, die Bilanzausweitung bleibt unverändert und die Leitzinsen auch. Aber in den vergangenen Wochen sind die Renditen für US-Staatsanleihen im längeren Laufzeitenbereich sehr kräftig angestiegen. Die Aussagen von Jerome Powell in der anschließenden Pressekonferenz zu diesen Entwicklungen könnten auf Marktinteresse stoßen. Bislang hat es den Anschein, als ob die Märkte die Fed vor sich hertrieben und die FOMC-Mitglieder mit den höheren Renditeniveaus durchaus nicht unzufrieden wären. Angesichts der Verabschiedung des sechsten Konjunkturpakets besteht für den Wirtschaftsausblick vermutlich weiterer Anpassungsbedarf nach oben und wohl auch für den Inflationsausblick. Auch der avisierte Leitzinspfad erscheint zu flach zu sein.

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