Konjunktursignale der nächsten Tage
In der nächsten Woche stehen die chinesischen Verbraucherpreise und die deutsche Nettoproduktion im Vordergrund. Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2021-04-02 Wochenvorschau
Dienstag: In die Waagschale „Bangen“ werden neue Gewichte gelegt. Das exponentielle Wachstum der Infektionen, die ungeordnete Corona-Politik und fehlender Impfstoff lasten auf den Erwartungen der Finanzmarktanalysten. Hinzu kommt die Sorge vor einer zu hohen Inflation. Diese resultiert zwar u.a. aus der starken Weltkonjunktur, doch durch die Havarie im Suezkanal könnte vorübergehend zusätzlicher Preisdruck kommen. Auf der anderen Seite wird auch die Waagschale „Hoffnung“ schwerer, weil Lockerungen des Lockdowns –wie in Deutschland – im März die Konjunktur angeheizt haben dürften. Unterm Strich steht aber für Euroland eine leichte Verbesserung des Sentix–Konjunkturindex im April.
Freitag: Der Einbruch des Ölpreises und sinkende Schweinepreise hatten im März 2020 in China zu einem ungewöhnlich starken Rückgang der Verbraucherpreise im Monatsvergleich geführt. Dies hat im laufenden Jahr einen Basiseffekt zur Folge, der sich in einem Anstieg der Inflationsrate (von -0,2 %) auf 0,6 % niedergeschlagen haben dürfte. Ähnlich starke Basiseffekte werden auch im April und Mai wirksam, wodurch die Inflationsrate weiter in Richtung 2 % steigen dürfte. Das Inflationsziel für 2021, das als Obergrenze zu verstehen ist, liegt bei 3 %. Daher können Regierung und Zentralbank ihre eher lockere Geld- und Fiskalpolitik fortsetzen, um den Wirtschaftsaufschwung weiter zu stützen.
Freitag: Auf die schwache Produktion im Januar folgt kein Rückprall. Die Industrieproduktion sollte, wenn sie dem Maut-Fahrtleistungsindex, dem Transportindex oder den Umsatzsteuervoranmeldungen folgt, abermals zurückgehen. Auch für die Energieproduktion deutet die Stromerzeugung im Februar nicht auf eine Erholung hin. Allein die Bauproduktion könnte aufgrund eines technischen Rückpralls nach dem desaströsen Vormonat nun zulegen. Doch die winterliche Witterung dürfte auch hier eine starke Aufwärtsbewegung verhindern; viele Unternehmen berichteten von witterungsbedingten Produktionsbehinderungen. Damit dürfte die Produktion im produzierenden Gewerbe in Deutschland im Februar abermals sinken, ganz im Gegensatz zu der vollmundigen Ankündigung in den Unternehmensumfragen.
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