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Konjunktursignale der nächsten Tage

20. April 2021

In der nächsten Woche stehen der EZB-Zinsentscheid und die EWU-Einkaufsmanagerindizes im Vordergrund. Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2021-04-16 Wochenvorschau

meer1Donnerstag: Auf der Pressekonferenz zu dieser EZB-Ratssitzung dürfte sich Präsidentin Lagarde zufrieden damit zeigen, dass die zuletzt beschleunigten Wertpapierkäufe des Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) dazu beigetragen haben, einer Straffung der Finanzierungsbedingungen entgegenzuwirken. Wie lange das erhöhte Tempo dieser Wertpapierkäufe beibehalten wird, dürfte sie zunächst offen lassen. Gleichzeitig dürfte sie aber unterstreichen, dass sie auch über das PEPP hinaus eine noch für lange Zeit expansive Geldpolitik als notwendig erachtet. Denn die Ratsmitglieder sind überzeugt, dass die Inflation, nach einem temporären Anstieg in diesem Jahr, wieder deutlich unter den Zielwert von knapp 2 % zurückfallen wird.

Uhr2Freitag: Die europäische Wirtschaft bleibt durch die Corona-Entwicklung belastet. Die dritte Infektionswelle führte nicht nur in Deutschland und Frankreich zu verschärften und teilweise neuen Lockdown-Maßnahmen. Die Belastungen dadurch sind aber zwischen den Wirtschaftsbereichen in Euroland ungleich verteilt. Dies dürften auch die Einkaufsmanagerindizes im April zum Ausdruck bringen. Die Industrie scheint immun gegen Covid-19 geworden zu sein und strotzt nur so vor Kraft. Die Industriestärke gibt spürbare Wachstumsimpulse für die europäische Gesamtwirtschaft und verhindert einen Absturz. Die Dienstleister hingegen leiden deutlich unter den Lockdown-Maßnahmen.

meer3Freitag: Während Euroland unter der Last der Corona-Pandemie ächzt, läuft die globale Konjunktur rund. Angetrieben von der Erholung in China und den USA nimmt seit Juni 2020 der Welthandel ohne Unterbrechung zu. Daran wird sich auch im Februar nichts geändert haben. Wie stürmisch die Erholung ist, zeigt sich an zwei Wegmarken: Schon im November letzten Jahres wurde das Vorkrisenniveau wieder erreicht und nur einen Monat später der langjährige Trend wieder übertroffen. Die Schattenseite dieses globalen Nachfragesogs sind Lieferengpässe bei Rohstoffen, Stahl, Kunststoffen und Halbleitern sowie Transportengpässe. Diese führen zu spürbaren Behinderungen der industriellen Aktivität, in deren Folge die Auftragsbestände wachen und die Lagerbestände schrumpfen.

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