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Konjunktursignale der nächsten Tage

30. April 2021

In der nächsten Woche stehen der US-Arbeitsbericht und die EWU-Einkaufsmanagerindizes im Vordergrund. Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2021-04-30 Wochenvorschau
Ten1Montag: In dieser Woche werden weltweit die Einkaufsmanagerindizes (PMI) sowohl für das verarbeitende Gewerbe als auch für den Dienstleistungssektor auf Länderebene veröffentlicht. Wir aggregieren diese stets zu globalen Indikatoren. Im März stieg dieser Indikator für das verarbeitende Gewerbe mit 56,4 Punkten auf den höchsten Wert seit Mai 2004 an. Entsprechend dünn wird die Luft nach oben: Für den US-Indikator (ISM-Index) erwarten wir für April einen leichten Rücksetzer, und der Euroland-Einkaufsmanagerindex dürfte in seiner finalen Berechnung den bislang vorliegenden Anstieg bestätigen. Im März stieg der globale Dienste-PMI sehr deutlich an. Im historischen Kontext hat er aber durchaus noch Spielraum nach oben. Daten hierzu werden vor allem am Mittwoch veröffentlicht.

Ten2Freitag: Der Start in das Jahr 2021 war aus Sicht des produzierenden Gewerbes in Deutschland schwierig. Die Bauwirtschaft litt unter der Witterung und musste ihre Produktion entsprechend drosseln. Die Industrie litt unter Engpässen bei Vorprodukten und Rohstoffen, aber auch unter den Entzugseffekten durch die befristete Mehrwertsteuersenkung. Diese setzte bewusst darauf, Nachfrage aus dem laufenden Jahr in das Jahr 2020 vorzuziehen. Das betraf in besonderem Maße die Automobilproduktion, die entsprechende Einbußen verzeichnete. Im März hat die Witterung die Bauwirtschaft kaum mehr gebremst und die Entzugseffekte haben sich etwas entspannt. Insgesamt erwarten wir einen spürbaren Anstieg der Produktion im April.

Ten3Freitag: Der US-Arbeitsmarkt hat sich vermutlich auch im April weiter deutlich erholt. Haupttreiber dürfte wie bereits im Vormonat die fortgesetze Lockerung sein. Möglicherweise entfaltet auch das sechste Fiskalpaket einen zusätzlichen Beschäftigungsschub. Insgesamt erwarten wir einen Beschäftigungsaufbau von ca. 850 Tsd. Personen. Der Niedriglohnsektor dürfte hierbei am meisten profitieren, sodass die Entwicklung der durchschnittlichen Stundenlöhen gebremst wird. Ein Rückgang gegenüber dem Vormonat ist daher nicht auszuschließen. Relativ wahrscheinlich ist, dass aufgrund eines Basiseffekts die Jahresveränderungsrate in den negativen Bereich sinken wird. Hinsichtlich der Arbeitslosenquote erwarten wir einen Rückgang auf 5,8 %.

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