Konjunktursignale der nächsten Tage
In der nächsten Woche stehen die chinesische Industrieproduktion und die EWU-Einkaufsmanagerindizes im Vordergrund. Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2021-05-14 Wochenvorschau
Dienstag: Die zwei Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe Chinas haben sich im April in unterschiedliche Richtungen bewegt, doch das Indexniveau war in beiden Fällen solide und gab keinen Hinweis auf eine Schwächephase. Auch der Exportsektor hat sich kräftig entwickelt und stützt die chinesische Industrie. Die Jahresveränderungsrate der Industrieproduktion dürfte gegenüber dem März-Wert (14,1 %) dennoch deutlich gesunken sein (DekaBank-Prognose: 10,2 %), weil im März ein Basiseffekt gewirkt hat, der im April an Bedeutung verliert. Im weiteren Jahresverlauf dürfte sich das Wachstum der Industrie weiter normalisieren und in Richtung 8 % und darunter fallen.
Mittwoch: Die aktuellen Diskussionen bzw. Nicht-Diskussionen der FOMC-Mitglieder muten schon etwas merkwürdig an. Manche beharren darauf, zeitnah die sogenannte „Tapering“-Debatte zu beginnen. Andere FOMC-Mitglieder halten den Beginn der Diskussion noch für verfrüht. Gegenstand dieser Debatte soll sein, wann und in welcher Form die Fed beginnt, ihr monatliches Anleiheankaufprogramm von derzeit 120 Mrd. US-Dollar zu verringern. Das Sitzungsprotokoll zum Zinsentscheid der Fed im April dürfte darüber Aufschluss geben, wie ausgeprägt zu diesem Zeitpunkt bereits thematisiert wurde, wann die eigentliche Diskussion über den Ausstieg aus dem Anleiheankaufprogramm beginnen soll. Wir gehen derzeit davon aus, dass die FOMC-Mitglieder Ende diesen Jahres den Beginn der Verringerung beschließen werden.
Freitag: Die europäische Wirtschaft wartet auf Wachstum. Im vierten Quartal 2020 und im ersten Quartal 2021 schrumpfte die Wirtschaftsleistung in Euroland um 0,7 % bzw. 0,6 %. Die Frühindikatoren sprechen für ein gesamtwirtschaftliches Wachstum im zweiten Quartal 2021. Zu diesen Frühindikatoren gehören auch die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes im Mai. Noch ist eine gespaltene europäische Wirtschaft zu erkennen. Der Teilindex für die Industrie zeigt sehr deutlich, dass die Industrie keine Corona-Sorgen mehr plagen, sondern eher Lieferengpässe angesichts einer sehr hohen Nachfrage. Die Dienstleister hingegen beschreiten einen mühsamen Erholungsweg im Zuge der Lockerung von Lockdownmaßnahmen.
______________________________________________________________________________ www.dekabank.de