Liebe Freunde, Kolleginnen und Kollegen,
noch dominiert Corona. Nur, was kommt danach? Wohin steuert das Land – und die neue Regierung? (Fast) alle Antworten darauf gibt es in zwei Wochen – beim achten New Paradigm Workshop, diesmal zur „Zukunft des deutschen Modells“ kurz vor der Bundestagswahl, den wir erstmals wieder auch mit realen Teilnehmern machen wollen (zu Geimpften und Getesteten siehe weiter unten). Wer dann was löst, stellen wir in den nächsten drei Newslettern vor – zum Vormerken im Terminkalender. Heute: zu Tag eins, den 25. Mai.
Über die Spaltung im Land wird bis zur Wahl viel gestritten werden, zu den Fakten ist nur nicht ganz so viel bekannt. Daher werden Stefan Bach und Markus Grabka zum Start des Workshops die Ergebnisse des dritten Teils unseres Projekts zur Ungleichheit in Deutschland vorstellen. Aufbauend auf Teil eins – Diagnose und Datenlage – und zwei – zur Identifikation der Haupttreiber von Ungleichheit – geht es jetzt um die große Frage, was genau wie gut gegen ein Auseinanderdriften von Einkommen und Vermögen hilft. Würde eine Vermögensteuer überhaupt den Abstand zwischen Reich und Arm maßgeblich reduzieren? Wenn nicht, was sonst? Die Ergebnisse des Projekts wurden vorab mit diversen Experten besprochen, darunter Andreas Peichl vom Ifo-Institut und Lucas Chancel aus dem Team Piketty. Auf dem Podium jetzt: Branko Milanovic, einer der weltweit führenden Ungleichheits-Experten; dazu Martin Biewen von der Universität Tübingen, Charlotte Bartels vom DIW sowie Clara Martinez Toledano von Imperial College Business School.
Start des Panels zum Megathema Reich und Arm: am 25. Mai um 14:30 Uhr.
Ebenfalls Ergebnis eines längerjährigen Projekts ist das Paper, das Robert Gold vom Kieler Institut für Weltwirtschaft zu den sozio-ökonomischen Ursachen von Populismus gerade geschrieben hat. Auch hier ging es in den ersten Stufen erst darum, Ausmaß und Triebkräfte zu identifizieren. Nun geht es um einen ersten Versuch abzuleiten, welche Politik gegen neue Schüben an Populismus hilft. Dabei gibt es dazu ja seit ein paar Wochen ein ganz reales Experiment: die großen Reformpakete des neuen US-Präsidenten Joe Biden – mit dem offenbaren Ziel, die Amerikaner davon abzuhalten, nächstes Mal wieder einen Populisten wie Donald Trump zu wählen. Wie die Chancen von Bidenomics stehen, kommentiert auf dem Panel Thomas Ferguson vom Institute for New Economic Thinking INET in New York.
Weitere Panelistinnen zum Kampf gegen Populismus am 25. Mai ab 16 Uhr 15: Dalia Marin und Catherine Fieschi.
Wie sich Globalisierung und Kapitalismus reformieren lassen, besprechen zum Abschluss zwei ganz besondere Topexperten – der eine zählt zu den jahrelang mächtigsten Konzernlenkern mit Sinn für Gesellschaftsschieflagen, der andere ist einer der Vordenker der Globalisierungskritik: Siemens-Lenker Joe Kaeser im Talk mit Harvard-Ökonom Dani Rodrik. Auch hier wird es darum gehen, ob Joe Biden derzeit die Vorlage für ein neues Paradigma schafft.
Der Talk Kaeser-Rodrik wird moderiert von OECD-Ökonomin Nicola Brandt – am 25. Mai ab 17 Uhr 30.
Und nun noch zur großen praktischen Frage: wer möchte, kann ganz persönlich in Berlin in der ESMT am Schlossplatz dabei sein – solange es die limitierten Plätze erlauben. Wer schon voll geimpft oder genesen ist, braucht nur einen Beleg dazu mitzubringen; wer das nicht ist, kann einen Test vor Ort machen (oder einen negativen Test-Nachweis mitbringen). Natürlich sorgen wir ansonsten für die Einhaltung aller geltenden Hygieneregeln. Bitte geben Sie bei Anmeldung daher unbedingt an, wenn Sie fest vorhaben, persönlich vor Ort teilzunehmen – ANMELDUNG hier.
Bleiben Sie gesund und offen für Neues,
Thomas Fricke