Konjunktursignale der nächsten Tage
In der nächsten Woche stehen die EWU-Verbraucherpreise und der US-Arbeitsmarkt im Vordergrund. Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2021-05-28 Wochenvorschau
Montag: Die Wirtschaft Chinas profitiert von der starken globalen Nachfrage nach verarbeiteten Gütern und den Plänen der chinesischen Regierung, in vielen Sektoren der Hochtechnologie zu den Weltmarktführeren zu gehören. Gegenüber dem sehr dynamischen zweiten Halbjahr 2020 hat das Wachstumstempo allerdings merklich nachgelassen. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe dürfte sich in den kommenden Monaten weiter im Expansionsbereich bewegen, ohne aber nochmals Richtung 52 Punkte zu steigen. Für den Mai erwarten wir einen weitgehend unveränderten Wert von 51,0 Punkten, nach 51,1 Punkten im Vormonat.
Dienstag: Die Inflation im Euroraum dürfte im Mai weiter auf 1,9% zugenommen haben. Eine Ursache hierfür sind fortgesetzte Preisanstiege von Benzin, Diesel und Heizöl sowie damit einhergehende Basiseffekte, denn vor Jahresfrist waren die Preise von Energiegütern rückläufig. Die Entwicklung der Kerninflation ist in diesem Monat mit besonderer Unsicherheit behaftet. Vor allem in den Bereichen Tourismus und Verkehr waren viele Preise bis zuletzt nicht beobachtbar und mussten mit Hilfe verschiedener Annahmen fortgeschrieben werden. Die Lockerung der Kontaktbeschränkungen und die deshalb wieder zunehmende Verfügbarkeit von Preisdaten könnte zu abrupten Sprüngen einzelner Teuerungsraten führen. Wir rechnen mit einem Anstieg der Kerninflation auf 0,9%.
Freitag: Der US-Arbeitsmarktbericht für April fiel, vorsichtig formuliert, überraschend aus: Der Beschäftigungsaufbau war im Vergleich zur Abnahme der Restriktionen um mehrere Hunderttausend Stellen zu gering. Dafür nahmen die durchschnittlichen Stundenlöhne deutlich gegenüber dem Vormonat zu. In der ersten Analyse gingen wir daher von einem deutlichen Mismatch am Arbeitsmarkt aus: Demnach war das Arbeitsangebot beschränkt und die Nachfrage der Unternehmen zu stark. Später veröffentlichte Arbeitsmarktdaten widersprachen dieser Einschätzung aber sehr deutlich. Wir gehen davon aus, dass das BLS für Mai ein realistischeres Bild vom US-Arbeitsmarkt zeichnet wird und erwarten daher einen kräftigen Beschäftigungsaufbau sowie eine verhaltene Lohnentwicklung.
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