Konjunktursignale der nächsten Tage
In der nächsten Woche stehen die deutsche Nettoproduktion und der EZB-Zinsentscheid im Vordergrund. Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2021-06-04 Wochenvorschau
Dienstag: Das Produzierende Gewerbe war im ersten Quartal 2021 ein wichtiger stabilisierender Faktor für die Gesamtwirtschaft in Deutschland, wo das Bruttoinlandsprodukt um 1,7 % schrumpfte. Die deutsche Produktion im Produzierenden Gewerbe war im März um 2,5 % im Vergleich zum Vormonat angestiegen. Dem starken Anstieg im März dürfte nun im April ein leichter Rücksetzer folgen, der aber nur von kurzer Dauer ist. Corona-Sorgen gibt es keine mehr im produzierenden Gewerbe. Vielmehr sind es die typischen Probleme einer Branchenhochkonjunktur, wenn die Lieferzeiten und Materialengpässe zunehmen.
Donnerstag: Bei dieser Ratssitzung dürfte die EZB ankündigen, die Wertpapierkäufe des Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) mit vorerst unverändertem Tempo fortzusetzen. Aufwärtsrevisionen ihrer Inflationsvorhersagen dürften vor allem die nähere Zukunft betreffen. Gleichzeitig sind die Renditen langlaufender Staatsanleihen seit ihrer Sitzung im März weiter gestiegen. Auf Sicht der nächsten Monate dürften sich Konflikte im EZB-Rat jedoch nur mit einer Drosselung der Nettoanleihekäufe beilegen lassen. Um zu verhindern, dass dies zu unerwünscht heftigen Marktreaktionen führt, dürfte Präsidentin Lagarde auf der Pressekonferenz hervorheben, dass Anpassungen am PEPP nicht als Signal für einen allgemeinen Kurswechsel der Geldpolitik verstanden werden sollten.
Donnerstag: Die US-Verbraucherpreise stiegen im April überraschend deutlich gegenüber dem Vormonat an. Grund hierfür war ein Mismatch von Angebot und Nachfrage. Die Nachfrage nahm aufgrund von Lockerungen stark zu, während die Unternehmen mit der Produktion nicht hinterherkamen. Zu befürchten ist, dass dieser Zustand auch im Mai noch vorgelegen hat. Wir erwarten daher einen weiteren relativ kräftigen Preisschub. Dieser sorgt dafür, dass die Jahresteuerungsrate mit 4,6 % auf den höchsten Stand seit Herbst 2008 ansteigen wird. Rechnet man Lebensmittel und Energie heraus, dann wird die Jahresteuerungsrate zwar mit 3,5 % niedriger ausfallen. Für eine höhere Inflationsrate muss man in dieser Abgrenzung allerdings bis in das Jahr 1993 zurückschauen.
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