Konjunktursignale der nächsten Tage
In der nächsten Woche stehen die chinesische Industrieproduktion und der Fed-Zinsentscheid im Vordergrund. Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2021-06-11 Wochenvorschau
Mittwoch: Sie bewegen sich doch, wenn auch nur langsam: Gemeint sind die FOMC-Mitglieder und zwar in ihrer fast schon stoischen Haltung, am geldpolitischen Expansionsgrad nichts ändern zu wollen. Bei diesem Zinsentscheid der Fed dürfte nun die Diskussion darüber beginnen, wann und wie das bisherige Anleiheankaufprogramm verringert werden soll. Zum Diskussionsstand wird sich in dem Statement nichts finden lassen, dafür könnte Fed-Chef Powell Informationen hierzu in der anschließenden Pressekonferenz liefern. Im März präferierte die Mehrheit der FOMC-Mitglieder auch für Ende 2023 noch keine Leitzinswende. Das Abstimmungsverhältnis lag damals bei 7 zu 11 Stimmen. Wir gehen davon aus, dass sich dieses Verhältnis nun umkehren wird.
Mittwoch: Die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in China haben im Mai eine wenig veränderte konjunkturelle Dynamik signalisiert. Dennoch dürfte die Jahresveränderungsrate der Industrieproduktion im Mai von 9,8 % auf 9,0 % (DekaBank-Prognose) gefallen sein, weil die Dynamik im Mai 2020 überdurchschnittlich hoch war und daher ein Basiseffekt wirksam wird. Effekte dieser Art werden noch bis in den Oktober dafür sorgen, dass die Jahresveränderungsrate weiter sinkt, was auch für das BIP-Wachstum gilt. Die Raten nähern sich damit wieder dem Trendwachstum an, das vor der Corona-Krise bei rund 6 % gelegen hatte und in den kommenden Jahren eher in Richtung 5 % tendieren dürfte.
Donnerstag: Die norwegische Norges Bank dürfte als erste Zentralbank unter den europäischen Industrieländern die Leitzinswende einläuten – und zwar noch in diesem Jahr. Bei ihrem Juni-Zinsentscheid dürfte sie dies bestätigen. Noch wird der Leitzins bei historisch niedrigen 0,00 % verbleiben. Die erste Leitzinserhöhung erwarten wir im vierten Quartal 2021. Denn die norwegische Wirtschaft ist auf Kurs, nach einer relativ milden Rezession 2020 im zweiten Quartal 2021 ihr Vorkrisen-Niveau zu erreichen. Die Inflationsrate überragt derzeit mit rund 3 % das Inflationsziel von 2 %, auch in der Kernrate (ohne Energie und Nahrungsmittel), die sich in diesem Jahr zwischen 1,5 % bis 2,7 % bewegte. Im Zuge der Normalisierung der Wirtschaftsaktivität nimmt Norwegen Kurs auf eine langsame Normalisierung seiner Geldpolitik ab Ende 2021.
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