Konjunktursignale der nächsten Tage
In der nächsten Woche stehen die EWU-Einkaufsmanagerindizes und deutsche ifo-Index im Vordergrund. Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2021-06-18 Wochenvorschau
Mittwoch: Die Wirtschaft der Europäischen Währungsunion wartet seit zwei Quartalen auf Wachstum. Das Warten dürfte im zweiten Quartal 2021 ein Ende haben. Darauf geben die Frühindikatoren in Euroland klare Hinweise. Dazu gehört auch der Einkaufsmanagerindex für den Juni. Nachdem der Teilindex der Industrie im Mai ein neues Allzeithoch erreicht hatte, beginnt nun der Teilindex der Dienstleister seinen Höhenflug. Dies wurde durch die Lockerung der Lockdown-Maßnahmen in den EWU-Ländern seit Anfang Mai ermöglicht. Die europäische Industrie plagen mittlerweile hingegen die Sorgen einer Branchenhochkonjunktur wie Materialengpässe.
Donnerstag: Es wird kein einheitliches Stimmungsbild beim ifo Geschäftsklima im Juni geben. Die Industrie profitiert von der kräftigen globalen Konjunktur und leidet unter den hierdurch verursachten Engpässen bei Vorprodukten und Transportkapazitäten. Diese haben sich in den letzten Monaten verschärft, kosten nach ifo-Berechnungen rund 1,5 Prozentpunkte Produktionswachstum und werden dementsprechend die Stimmung der Industrie dämpfen. Ganz anders die Dienstleister und der Handel. Befreit von den Fesseln des Lockdowns und in der Erwartungen eines lebhaften Sommers wird sich deren Stimmung merklich verbessert haben. Unterm Strich steigt damit das ifo Geschäftsklima abermals an.
Freitag: Die Datenveröffentlichung der Einnahmen und Ausgaben der privaten US-Haushalte im Mai beinhaltet gleich mehrere Aspekte: Das Ausmaß der Fiskalhilfe ist nochmals um ca. 750 Mrd. US-Dollar (annualisiert) gegenüber dem Vormonat gesunken, was für einen weiteren Einkommensrückgang sorgt. Die Einzelhandelsumsätze sind zwar im Mai gegenüber dem Vormonat gefallen. Dies betrifft aber vor allem die Gebrauchtwaren. Tagesdaten zum privaten Konsum insgesamt deuten auf eine überaus kräftige Ausweitung der Ausgaben hin. Dies lässt die Vermutung zu, dass sich die Erholung der bislang noch relativ geringen Ausgaben für Dienstleistungen möglicherweise beschleunigt hat. Zusammen mit diesen Daten wird auch die Preisstatistik der Ausgaben veröffentlicht. Aufgrund des hohen Mismatch von Angebot und Nachfrage dürfte die Jahresteuerungsrate nochmals kräftig ansteigen.
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