Konjunktursignale der nächsten Tage
In der nächsten Woche stehen die EWU-Verbraucherpreise und der US-Arbeitsmarkt im Vordergrund. Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2021-06-25 Wochenvorschau
Mittwoch: Die Inflation im Euroraum dürfte im Juni geringfügig auf 1,9 % abgenommen haben. Zwar sind die Preise von Benzin, Diesel und Heizöl im Monatsvergleich relativ deutlich gestiegen. Dies wird in Bezug auf die Inflationsrate jedoch kompensiert durch eine noch stärkere Verteuerung von Energiegütern im Vorjahresmonat. Bei Industriegütern ohne Energie schlagen sich die gestiegenen Kosten von Rohstoffen und Vorprodukten allmählich auf die Verbraucherpreise nieder. Demgegenüber beschränkt sich der Preisauftrieb bei Dienstleistungen auf wenige Bereiche, insbesondere Tourismus und Verkehr. Aufgrund der im Vergleich zum Vorjahr geringeren Gewichtungen dieser Komponenten im Warenkorb erwarten wir dennoch einen leichten Rückgang der Kerninflation auf 0,9 %.
Donnerstag: Die Länder der OPEC+ werden sich über ihre geplanten Ölfördermengen ab August beraten, und es wird erwartet, dass sie ihr Produktionsziel um 500 Tsd. Barrels täglich anheben werden. Dies wird vom Markt benötigt, denn die globale Ölnachfrage übersteigt seit einigen Monaten das weltweite Ölangebot, entsprechend schrumpfen die Lagerbestände und die Ölpreise steigen. Es dürfte den Ölförderländern keine besonderen Schwierigkeiten bereiten, mehr Öl dem Weltmarkt zur Verfügung zu stellen, denn noch immer fördern die OPEC-Mitglieder deutlich weniger Öl als vor der Corona-Krise, freie Förderkapazitäten sind also vorhanden. Die Rückkehr iranischer Ölexporte lässt auf sich warten und erhöht ebenfalls den Druck auf die OPEC+, mehr Rohöl zu fördern.
Freitag: Die US-Beschäftigungsentwicklung im bisherigen Aufschwung gibt weiterhin Rätsel auf. Im Vergleich zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist das Beschäftigungsniveau deutlich zu niedrig. Zwar ist die Arbeitszeit derjenigen, die einen Arbeitsplatz haben, angestiegen. D.h. ein Teil der erhöhten Nachfrage hat sich hier niedergeschlagen. Eine vollständige Erklärung ist dies allerdings nicht. Im Juni sind die Restriktionen sehr deutlich gesunken. Eine noch stärkere Rücknahme gab es nur im Juni des vergangenen Jahres. Damals nahm die Anzahl der Beschäftigten um 4,8 Mio. Personen gegenüber dem Vormonat zu. Unsere Prognose von nur 0,8 Mio. zusätzlichen Stellen im Juni dieses Jahres verdeutlicht das Ausmaß der Enttäuschungen der vergangenen Monate.
______________________________________________________________________________ www.dekabank.de