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Neues aus dem Forum New Economy – der Newsletter #56

1. November 2021

Liebe Freunde, Kolleginnen und Kollegen,

was sagt Barry Eichengreen zu Joe Bidens großen Reformprogrammen? Ist das schon Bidenomics? Warum fordert selbst eine etablierte Ökonomin wie die Chefin der LSE Minouche Shafik einen neuen Gesellschaftsvertrag? Wie könnte ein neues großes Leitmotiv aussehen, das den gescheiterten Marktfundamentalismus der vergangenen Jahrzehnte ersetzt? Ersetzt der Cornwall jetzt den Washington Consensus? Und was sagen die Wahlslogans aus dem Bundestagswahlkampf zum Potenzial für ein neues Narrativ? Auf all das gibt es Antworten, zumindest vorläufig. Und die sind jetzt nachzuhören: in den Re-lives zu allen Sessions unseres IX. New Paradigm Workshops von vergangenem Mittwoch – einer Art Zwischenstopp auf der Suche nach dem, was eine neue Wirtschaft ausmachen könnte.

– Wie ist der Stand der innovativen Forschung zu der größten der Herausforderungen unserer Zeit?  Gesprochen haben wir dazu mit Rainer Kattel zur Rolle des Staates, Tom Krebs zu einer modernen Klimapolitik und Catherine Mathieu zu ökonomisch sinnvolleren Regeln fürs Schuldenmachen. Tenor: Ohne dass der Staat unternehmerischer, innovativer und investitionsfreudiger wird, wird die Zukunft nur schwer zu meistern sein. Diskutanten: Philip Steinberg aus dem Bundeswirtschaftsministerium, Katharina Bohnenberger und Christian Breuer. Im Re-live – hier.

– Beim G7-Gipfel in Cornwall hat eine Gruppe renommierter Ökonomen und Ökonominnen diesen Sommer einen Report vorgestellt – als neuen Cornwall Consensus zur Lösung der großen Aufgaben und in Anlehnung an den einstigen Washington Consensus, der den Marktliberalismus spiegelte. Wir sprachen mit der deutschen Delegierten und Chefin des Aspen Institutes, Stormy Mildnerwas die Gruppe, zu der auch Mariana Mazzucato und Thomas Philippon gehören, empfohlen hat. Das Gespräch als re-live – hier.

– Wie könnte der gemeinsame Nenner für ein neues wirtschaftliches Paradigma aussehen, dass all jene vereint, die einen allzu simplen Marktliberalismus dringend ersetzen wollen? Dazu haben Michael Jacobs und Diane Coyle Vorschläge gemacht. Diskutanten: Jakob von WeizsäckerMaja GöpelAntonella Stirati und Henning Vöpel. Zum re-live: hier.

– Dass das alte Paradigma nur unzureichend Antwort bietet auf steigende Ungleichheit, Finanzmarktinstabilität und Populismus, ist bekannt. Wie sich all das anders gestalten ließe, dazu äußerten sich Moritz SchularickRobert Gold und Charlotte Bartels. Diskutanten: Carmen Giovanazzi, Dorothea Schäfer und Gustav Horn. Die Session als re-live – hier.

– Es wird viel über Narrative sinniert. Nur was steckt eigentlich hinter dem Buzzword?  Michael Roos von der Uni Bochum hat dazu ein Paper geschrieben und bei uns vorgestellt. Außerdem haben wir exklusive Ergebnisse einer Forum-Umfrage dazu präsentiert, welche Narrative aus den Wahlprogrammen zur Bundestagswahl besonders gut funktionierten. Hint: dass starke Schultern mehr Verantwortung tragen und der Staat ein strategischer Investor sein sollte, findet sogar eine Mehrheit der Anhänger von FDP und CDU. Diskutanten: Anatole Kaletsky und William Lamb. Zum re-live: hier.

– Dass die Briten beim Nachdenken über ein neues Paradigma schon einiges weiter sind, hat Dora Meade in unserem New Paradigm Speed Dating spüren lassen. In ihrem Report zu ‚Framing the Economy Report‘ hat die Expertin ausgelotet, was die Leute über Wirtschaft denken – und was sie zu einem neuen Narrativ hinzieht. Diskutant: der deutsche Klimaaktivist Tadzio Müller. Zum re-live: hier.

– Ihr neues Buch zu einem neuen Gesellschaftvertrag hat Minouche Shafik mit Xavier Ragot vom Pariser OFCE und mit Marcel Fratzscher vom DIW Berlin diskutiert. Es gelte Risiken gerechter zu verteilen und bessere soziale Absicherung für alle zu schaffen. Das re-live gibt es hier.

– Und hat Biden mit Bidenomics nun eine neue wirtschaftspolitische Ära eingeleitet? Berkeley-Ökonom Barry Eichengreen sieht viel Potenzial für Neues in Biden’s Investitionspaketen – und öffentliche Einstellungen haben sich gewandelt. Die Gefahr sei eher, dass die Ideen in der politischen Welt zerrieben werden. Diskutanten: Michael Burda und Sebastian Dullien. Die Session als re-live – hier.

Eine schöne Restwoche,

Thomas Fricke und das Forum-Team

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