Thomas Fricke: Steigende Energiepreise – Der Unsinn von der teuren Klimarettung
Bei LED-Leuchten sanken die Preise um 85 Prozent
Wie eine Gruppe britischer Ökonomen in einer neuen Studie darlegt, ist in der Vergangenheit fast immer drastisch unterschätzt worden, wie schnell gerade bei erneuerbaren Energien die Preise nach Markteinführung fielen. So seien die Kosten für Solarenergie in den vergangenen 20 Jahren etwa sechsmal stärker gefallen, als es gängige Modelle wie die der Internationalen Energieagentur vorhergesagt hatten. Ähnliches gelte für Offshore-Windenergie, die vor einiger Zeit noch als zu teuer galt – und mittlerweile den größten Teil der Dekarbonisierung in Großbritannien ausmache. Oder für LED-Leuchten, deren Preise um 85 Prozent gefallen seien; dadurch wurde aus der teuersten die billigste Technologie. Und die Energierechnung sei jetzt günstiger als vorher.
Wieso? Nach Diagnose der Experten stecke hinter den unterschätzten Preisrückgängen ein überholtes Verständnis von (teurer) Innovation. In Wirklichkeit habe die beschleunigte Verbreitung gerade bei den Erneuerbaren rapide Kostensenkungen mit sich gebracht – weil Massenfertigung per se günstiger ist, sich zunehmend Lerneffekte bemerkbar machten oder die zunehmende Nachfrage irgendwann dazu animiert, mehr Geld in Innovation zu stecken.
Genau das dürfte in den nächsten Jahren auch mit bisher noch unausgereiften Technologien passieren, die fürs Klima wichtig sind. Etwa wenn es um bis dato teure Elektroautos geht; oder um die fürs Klima schwerwiegende Stahlindustrie.
Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine Gruppe Experten aus Brüssel: Demnach deutet sich schon jetzt eine kleine Revolution bei der Herstellung von bisher noch sehr schweren Batterien an – und ein Rückgang der Preise um 60 Prozent bis 2030. Hinzu komme, dass die neuen E-Autos bald noch viel stärker auf speziellen Plattformen hergestellt würden – und auch das die Kosten noch einmal stark reduzieren werde: um 10 bis 30 Prozent.