Neues aus dem Forum New Economy – der Newsletter #70
Liebe Freunde, Kolleginnen und Kollegen,
dass die nunmehr unzähligste Woche in Folge von den Debatten rund um explodierende Energiepreise, mögliche Importstopps und drohende Wirtschaftskrisen geprägt ist, lässt nicht nur vermuten, dass es mit den alten ökonomischen Lehrmodellen als Anti-Krisenmittel nicht weit her sein kann, sondern auch, dass es für viele drängenden Probleme noch keine wirklich überzeugenden neuen Antworten gibt.
Dass der Bundestag vor ein paar Tagen ein Entlastungspaket beschlossen hat, von dem bis jetzt nicht ganz klar ist, ob es überhaupt diejenigen entlastet, die es am dringendsten bräuchten, passt da ganz gut rein. Zugegeben, Krieg, Pandemie und Klimakrise sind keine leichte Ausgangslage. Dass es da einer Anpassung der zukünftigen Klima-und Globalisierungspolitik bedarf, liegt auf der Hand. Wie die aussehen könnte, haben wir vergangene Woche mit Patrick Graichen, Jens Spahn, Simon Müller, Kerstin Andreae, Andreas Löschel und weiteren Expertinnen und Experten in unserem Energie-und Klimaseminar debattiert. Wer nochmal nachlesen will, worum es konkret ging, kann das hier tun.
Klar wird, dass vor dem Hintergrund der Krisen nicht alles einfach weitergehen kann wie eh und je. Zeitenwende, nannte der Kanzler das. Und die macht auch vor der Rolle des Staates nicht halt. Noch fehlt diesem Wandel aber ein schlüssiges neues Leitmotiv. Was bedeuten die aktuellen Turbulenzen für die Neujustierung des Gleichgewichts zwischen Staat und Markt? Wann ist staatliches Handeln ökonomisch begründbar – und wann nicht? Und: wie lässt sich staatliches Handeln effizient gestalten? Diese und andere übergreifende Fragen diskutieren wir mit renommierten Expertinnen und Experten nächste Woche bei unserem X New Paradigm Workshop. Daneben soll es auch um ganz Konkretes gehen; darum zum Beispiel, was eine Regierung tun kann, um regionalen Disparitäten im Zuge des Strukturwandels proaktiv zu begegnen, oder wie eine moderne Klimapolitik jenseits des vermeintlichen Allheilmittels CO2-Preis aussehen kann. Mit dabei sind u.a. Alan Auerbach, Francesca Bria, Paul de Grauwe, Jens Südekum und Christian Kastrop, Maja Göpel, Xavier Ragot und Eric Lonergan. Anmeldung und Programm hier.
Einer weiteren Grundsatzfrage haben sich in unserem neuesten Forum Basic Paper Michael Jacobs und Xhulia Likaj gewidmet. Dürfen Volkswirtschaften angesichts der Klimakrise unendlich weiter wachsen? Das Paper versucht, die verschiedenen Stränge der Debatte und wichtigsten Argumente rund um einen der größten Diskussionspunkte in der Ökonomenzunft zu ordnen und einzuordnen. Zu lesen hier.
Ein schönes Wochenende,
das Forum New Economy Team