Neues aus dem Forum New Economy – der Newsletter #75
Liebe Freunde, Kolleginnen und Kollegen,
es hat in den vergangenen Jahren immer wieder Sommer gegeben, in denen es außergewöhnliche heiße Tage gab – und gruselige Unwetter. Und jedes Mal, wenn die einen mutmaßten, das seien eben schon die Folgen des Klimawandels, hielten andere dagegen, so etwas habe es in ihrer Kindheit auch schon mal gegeben. Jetzt erlebt Europa die längste Dürre seit 500 Jahren, ein ganzer Sommer wie in Andalusien, und selbst den Unerschütterlichen scheint der Mut ausgegangen, all das als irgendwie doch altbekannt einzuordnen. Wer lebt schon 500 Jahre?
Umso dringlicher wird gerade, endlich überzeugende Antworten auf den seit immerhin 50 Jahren schwelenden Streit über die Vereinbarkeit von Wirtschaftswachstum und Klimarettung zu finden. Hat jener Report des Club of Rome (doch) richtig gelegen, der schon 1972 vor „Grenzen des Wachstums“ warnte, wenn auch teils vor ganz anderen? Und gibt das schon Antwort darauf, was das für die Wirtschaft bedeutet? Muss überhaupt am Anfang die Frage stehen, ob Wachstum noch möglich ist? Am Dienstag bestünde Gelegenheit zur Klärung. Dann streiten wir bei unserem Symposium mit Autoren des 1972er-Reports und heutigen Vertretern und Vertreterinnen des Club of Rome, ebenso wie mit führenden Ökonomen wie Marcel Fratzscher über all das. Und einer der Autoren des 1972er-Reports wird auf Sven Giegold antworten – und auf die Frage, wie ein Grüner Staatssekretär in der Bundesregierung mit den vermeintlichen Grenzen umgeht.
Haben die Autoren des Reports nicht in Wirklichkeit falsch gelegen? Dazu spricht Michael Jacobs. Lässt sich empirisch festlegen, wie stark Wirtschaft und Konsum schrumpfen müssten? Fragen wir den prominenten Vertreter der Degrowth-Anhänger Jason Hickel. Und wie ließen sich – für den Fall der Fälle – Sozialsysteme und Staatshaushalte oder Innovationskraft der Wirtschaft sichern, sollte es wirklich am Ende kein Wachstum mehr geben können. Darüber diskutiert der renommierte Post-Growth-Vertreter Tim Jackson mit der finanzpolitischen Sprecherin der Grünen im Bundestag Katharina Beck, mit Nils aus dem Moore vom RWI-Institut in Essen und mit Jonathan Barth vom ZOE-Institut.
Wer dabei sein will, kann dies entweder digital – oder vor Ort in Berlin: am Dienstag, 30. August, ab 14 Uhr. Anmeldung hier.
Ein schönes Wochenende,
Thomas Fricke