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Neues aus dem Forum New Economy – der Newsletter #78

1. Oktober 2022

Liebe Freunde, Kolleginnen und Kollegen, 

es ist keinen Monat her, da wurde im Land noch diskutiert, warum es nicht geht, dass der Staat die Preise am Markt steuert – und meinte der Finanzminister, dass kein Geld mehr da ist. Jetzt hat die Bundesregierung jene Art Gaspreisdeckel (als Bremse) eingeführt, den Isabella Weber und Sebastian Dullien als Markteingriff gegen kriegsbedingt exzessive Preisausschläge vor Monaten schon vorgeschlagen hatten, und Finanzminister Christian Lindner hat das Vehikel des Sonderfonds als doch ganz schön praktisches Mittel entdeckt, viel Geld – etwa zur Finanzierung dieses Deckels – aufzutreiben, ohne die Schuldenbremse nochmal aussetzen zu müssen (kommt noch, klar). Was wiederum vor einem Jahr Philippa Sigl-Glöckner ebenso vorgeschlagen hat, ebenso wie unser Forum-Kollege Tom Krebs in einem gemeinsamen Paper mit den Experten von Agora Energiewende für das Forum New Economy.

Wobei auffällt, was alle eint: sie alle haben ihre Beiträge entweder im Auftrag unseres Forums entwickelt – oder bei uns vorgestellt. Man könnte auch sagen: ohne uns gäbe es sehr wahrscheinlich den Gaspreisdeckel nicht.

Was braucht es als Anreiz mehr, kommende Woche unseren nächsten großen New Paradigm Workshop zu besuchen? Wenn am 4. Oktober ab frühen Nachmittag etwa:

  • Dani Rodrik mit Kanzler-Chefökonom Jörg Kukies ab 14 Uhr 15 miteinander über die hehre Idee spricht, gute Arbeit in Zeiten von Krieg und Inflation zu schaffen, oder
  • Jutta Allmendinger um 16 Uhr 30 über ihr Konzept für Gute Arbeit mit dem renommierten Arbeitsmarktökonomen und neuen IZA-Boss Simon Jäger sowie Sebastian Dullien diskutiert;

Und am Tag darauf, dem 5. Oktober:

  • Saarlands Finanzminister Jakob von Weizsäcker um 14 Uhr vorstellt, was die Regierung in dem stark industrieabhängigen Land tun will, um den drohenden Strukturbruch in der Autobranche abzufangen;
  • DGB-Vorstand Stefan Körzell mit RWI-Präsident Christoph Schmidt sowie Anke Hassel und Manuela Barisic ab 14 Uhr 30 darüber (vermutlich) streitet, ob Mindestlöhne und starke Gewerkschaften nötig sind – moderiert von Alexander Hagelüken von der Süddeutschen Zeitung;
  • Jens Südekum und Anton Korinek um 17 Uhr 15 ausloten, ob es nicht besser wäre, künstliche Intelligenz bewusst nur dort sich entwickeln zu lassen, wo sie nicht gute Arbeit ersetzt.

Wer weiß, was von dem, was dort alles vorgestellt wird, nicht schon in ein paar Monaten Wirklichkeit wird!

Sollte das als Anreiz noch nicht ganz reichen: es gibt auch Kaffee und Gebäck – und eine Menge interessanter neuer Denker (wer weiß, siehe oben). Und ganz real auftretende Referenten und Referentinnen – bitte im Programm drauf achten, wer kein V für virtuell hinterm Namen hat.

Ort: EUREF-Campus 18, 10829 Berlin

Alle Sessions im Detail – hier.

Und wer wirklich nicht mit Leib und Seele kommen kann – Einwahloption: hier.

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Kleiner Lesetipp noch in (teils) eigener Sache: es gab diese Woche einen Protestbrief von gut zwei Dutzend weltweit bekannter Ökonomen und Ökonominnen gegen den Versuch des OECD-Chef Mathias Cormann, die Neudenkereinheit NAEC bei der OECD ziemlich herabzustufen. Zu den Unterzeichnern zählen Dani Rodrik, Mariana Mazzucato, Joe Stiglitz und Adam Tooze sowie etliche andere, die sich um ganz neue Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit bemühen, darunter auch der Direktor des Forums New Economy.

Bis nächsten Dienstag – ein schönes Wochenende,

Thomas Fricke

und das Forum New Economy Team

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