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Neues aus dem Forum New Economy – der Newsletter #70
Liebe Freunde, Kolleginnen und Kollegen,
dass die nunmehr unzähligste Woche in Folge von den Debatten rund um explodierende Energiepreise, mögliche Importstopps und drohende Wirtschaftskrisen geprägt ist, lässt nicht nur vermuten, dass es mit den alten ökonomischen Lehrmodellen als Anti-Krisenmittel nicht weit her sein kann, sondern auch, dass es für viele drängenden Probleme noch keine wirklich überzeugenden neuen Antworten gibt.
Thomas Fricke: Krisen ohne Ende – Warum trotzdem alles gut wird
Thomas Fricke: Präsidentschaftswahl – Frankreich droht der Populisten-Schock – und Macron kann von Deutschland lernen
Neues aus dem Forum New Economy – der Newsletter #67
Liebe Freunde, Kolleginnen und Kollegen,
es dürfte zu den plausibelsten Deutungen vieler Wirren unserer Zeit gehören: wenn demokratisch-freie Gesellschaften und die Globalisierung so derart unter Druck stehen, dann liegt das auch daran, dass ein lange währendes Leitmotiv gescheitert ist – jenes von den allheilenden Märkten – ohne dass es ein neues gibt, das ein Mindestmaß an Urvertrauen in Politik und Eliten sichert. Wozu das führen kann, ist derzeit nirgendwo so spürbar wie in Frankreich, wo am Sonntag die Präsidentschaftswahl startet – und rund die Hälfte der Menschen für Kandidaten und Kandidatinnen wählen werden, die das Vakuum mit Lösungen zu füllen versuchen, die eher die emotionalen Reflexe und Sündenbockinstinkte bedienen als wahre Probleme zu lösen. Das gilt für die beiden rechtsextremen Marine Le Pen und Eric Zemmour wie auf andere Art auch für den Linkspopulisten Jean-Luc Mélenchon.
Thomas Fricke: Globalisierung und Krieg – Der Abschied aus dem deutschen Wirtschaftswundertraum
Adam Tooze: Welt im Lockdown – Die globale Krise und ihre Folgen
Welt im Lockdown
Die globale Krise und ihre Folgen
Adam Tooze •

Das Buch ist eine Chronologie der Ereignisse vor, während und nach dem Ausbruch der Coronapandemie. Aufschlussreich sind besonders die Ausführungen zum Echo der Finanzmärkte und den globalen geldpolitischen Maßnahmen. Mit gründlichen Rückblenden in die nahe Vergangenheit entfaltet der Wirtschaftshistoriker Tooze die wichtigsten Aspekte der Pandemie, darunter auch solche, die bislang wenig Beachtung gefunden haben. Dabei hält er sich mit Bewertungen etwa von Fehlern oder Ungerechtigkeiten im Zuge der globalen Pandemiebewältigung nicht zurück, bleibt jedoch durchweg wohltuend sachlich.
Weiterlesen …Neues aus dem Forum New Economy – der Newsletter #66
Liebe Freunde, Kolleginnen und Kollegen,
es gibt Pandemien, in denen beraten Virologen Politiker, was zu tun ist. Es gibt Anschläge, da werden Terrorexperten konsultiert. Und es gibt Kriege, in denen wie seit einem Monat plötzlich Leute wieder gefragt sind, die sich mit strategischen Stellungen und der Mannstärke von Armeen auskennen. Wobei in der Regel Virologen recht wenig sagen, wenn es um Krieg geht. Und Militärexperten sich aus Pandemien raushalten. Nur eine Zunft scheint irgendwie immer etwas zu sagen zu haben. Selbst dann, wenn sie gar nicht gefragt wurden: Das sind die Ökonomen und Ökonominnen, die wenige Tage nach Kriegsausbruch schon Analysen und Modellrechnungen vorlegen, mit denen sie dann darzulegen versuchen, was es für Folgen hätte, wenn die Regierung etwas täte, was sie zu tun gar nicht vorhat. Was also in diesem Fall wirtschaftlich in Deutschland passierte, wenn ein kompletter Importstopp von Öl und Gas aus Russland verhängt würde.
Thomas Fricke: Kriegsfolgen für die Wirtschaft – Als wüssten wir, wie schlimm uns ein Importstopp für Putins Gas träfe
Thomas Fricke: Hohe Benzin- und Dieselpreise – Tankrabatt – warum eigentlich nicht?
Thomas Fricke: Gespenst aus den Siebzigern – Stagflation bekämpfen, nur diesmal besser
Thomas Fricke: Schulden gegen Putin – Wenn der Staat plötzlich doch Milliarden raushauen kann
Thomas Fricke: Ukrainekrieg – Weshalb der Westen so schwach wirkt
Neues aus dem Forum New Economy – der Newsletter #64
Liebe Freunde, Kolleginnen und Kollegen,
als vor zwei Jahren die Corona-Pandemie ihren Lauf nahm, war schnell klar, dass alles irgendwie unter Ausnahmezustand zu stellen war. Da mussten Regierungen viel Geld investieren, um einen wirtschaftlichen Kollaps zu verhindern – koste es, was es wolle. Und da halfen Notenbanken mit viel Geld, einen Kollaps des Finanzsystems zu verhindern. Jetzt ist wieder so ein Moment, wo das Ökonomische zweitrangig wird – wo für Leben und Frieden nicht zwingend dasselbe spricht, was zumindest die konventionelle Ökonomie an Zurückhaltung lehrt. Sollte die Bundesregierung jetzt sparen, wenn es darum geht, möglichst schnell die gefährlich gestiegene Abhängigkeit von russischem Gas und Öl abzubauen – oder die Menschen vor den wirtschaftlichen Folgen des Kriegs zu schützen? Sollten Notenbanken als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine die Zinsen anheben – weil der Krieg die Öl- und Gaspreise noch weiter hochschießen lässt, und die Inflation daher bald wieder über fünf Prozent liegen dürfte?
Binyamin Appelbaum: Die Stunde der Ökonomen – Falsche Propheten, freie Märkte und die Spaltung der Gesellschaft
Unglaublich, aber wahr: Es gab einmal Zeiten, in denen konservative Politiker Steuern nicht nur senkten, sondern auch erhöhten, in denen der Finanzindustrie straffe Zügel angelegt wurden und alle Gesellschaftsschichten vom wachsenden Wohlstand profitierten.