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Krise brutal
Die wirtschaftliche Depression in vielen Euro-Ländern lässt die Menschen in Massen nach Deutschland flüchten. Darauf deuten eben veröffentlichte Daten des Statistikamts Destatis. Die Zahl der nach Deutschland zugewanderten EU-Bürger legte 2012 um 18 Prozent beziehungsweise knapp 100 000 Personen zu. Weiterlesen …
„Grecovery“ on the way?
Vor einigen Tagen habe ich das Thema „Grecovery“ an dieser Stelle schon einmal angeschnitten (hier). Zwar steigt die ohnehin rekordverdächtige Arbeitslosigkeit noch immer, doch die ist bekanntermaßen ein nachlaufender Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung. Wichtige Frühindikatoren lassen hoffen. Dem Thema hat sich in der aktuellen Ausgabe auch der Economist gewidmet: Weiterlesen …
Deutschland mogelt sich an EU-Rüffel vorbei – wieder einmal
Eigentlich waren sich die Regierungschefs in Europa einig: Der Stabilitätspakt konnte die Krise in der Euro-Zone nicht verhindern, der Blick auf staatliche Haushalts- und Defizitziele greift viel zu kurz. Deshalb wurde im Dezember 2011 ein jährliches Frühwarnsystem eingeführt, um Makro-Ungleichgewichte in einem Land aufzuzeigen und gegebenenfalls zu sanktionieren – Stabipakt 2.0 quasi. Tatsächlich droht dieses Verfahren jedoch zu einem „nutzlosen Papiertiger“ zu verkommen, noch bevor es so richtig losgelegt hat. Denn Deutschland, in den Augen vieler Beobachter der rosa Elefant im Raum, wird für seine umstrittenen Handelsüberschüsse nicht zur Rechenschaft gezogen. Wieder einmal. Obwohl der entsprechende Wert deutlich über die von Brüssel tolerierte Schwelle geklettert ist – und laut der heute veröffentlichten Prognose der EU-Kommission weiter steigt. Weiterlesen …
Griechenlands Wirtschaft schöpft Hoffnung
Schlechte Wirtschaftsnachrichten aus Griechenland gehören zum Alltag wie die erste Tasse Kaffee am Morgen. Umso beeindruckender kommt nun das Aufbäumen gegen die langjährige Rezession. Weiterlesen …
Die dreiste Hobbyökonomin
Irgendwie ist das ja ganz witzig – die Vorstellung, wie sich unsere Kanzlerin auf dem Sparkassentag auf die Bühne stellt und bei einem dialektischen Kurzvortrag mal eben die Interessenkonflikte in der aktuellen Euro-Geldpolitik erklärt. Und im Publikum mit Mario Draghi der in Europa dafür zuständige Fachmann andächtig lauscht. In Wahrheit ist dieser Vorstoß aber unverfroren. Und die Aussagen von Merkel in Dresden noch nicht einmal richtig. Weiterlesen …
Mind the Gap
Oh là là! Wenn das mal nicht aufhorchen lässt: Die konjunkturelle Kluft zwischen den beiden Euro-Schwergewichten Deutschland und Frankreich könnte in diesen Wochen größer denn je seit Einführung der Gemeinschaftswährung sein. Darauf zumindest deuten die jüngsten Umfragen des Londoner Datendienstleisters Markit unter Einkäufern aus diesen beiden Ländern. Weiterlesen …
Vorsicht: Deutsche im Shoppingwahn!
In den letzten Tagen vor dem Weihnachtsfest sollten Deutschlands Innenstädte nach Möglichkeit gemieden werden. Die Gefahr ist groß, von kaufwütigen Massen erdrückt zu werden, denn: Die Deutschen sind im „Weihnachts-Shopping-Wahn“. So zumindest titelt Bild.de hier. Der Einzelhandel hofft auf den ganz großen Run in den kommenden Tagen, heißt es weiter. Irgendwie wollen die angeführten Zahlen aber nicht so recht zur spitzen These passen. Weiterlesen …
Ein Blick auf Deutschlands schwere Investitionsrezession
In den meisten realen Makrodaten hat sich der konjunkturelle Abschwung in Deutschland bislang ja nur unscharf gespiegelt. Das BIP legte selbst im Herbst leicht zu, gleiches gilt für Konsum und Exporte. Erst fürs Jahresende befürchten die meisten Auguren ein gesamtwirtschaftliches Minus. Dabei überdeckt die nackte BIP-Zahl den teils rasanten Absturz, der vor allem die deutschen Unternehmen in arge Nöte bringt: Seit Herbst vergangenen Jahres sind die Investitionen in neue Anlagen und Maschinen bis heute um satte 12 Prozent gesunken. Weiterlesen …
Vereintes deutsches Ökonomenland
Deutschlands Ökonomen können es nicht lassen: Nach zwei umstrittenen und teils gegensätzlichen Stellungnahmen zu einer europäischen Bankenunion wollen die beiden Lager nun einen gemeinsamen Aufruf veröffentlichen. Bis Freitag läuft die Abstimmung, zu der alle deutschen Wirtschaftsprofessoren aufgerufen sind. Nach FTD-Informationen unterzeichneten bis gestern 161 Ökonomen, fünf stimmten dagegen. Weiterlesen …
Jahrestagung des VfS 2012 – Exportschlager Hartz-Reformen
Aller Störfeuer zum Trotz traten Deutschlands Ökonomen in Göttingen ziemlich selbstbewusst auf. VfS-Chef Michael Burda sieht in Schröders Arbeitsmarktreformen eine Blaupause für die Euro-Südländer – selbst wenn das die Rezession von Wirtschaft und Arbeitsmärkten dort erstmal verschärfen dürfte. Weiterlesen …
Jahrestagung des VfS 2012: „Auch Wissenschaftler sind politische Menschen“
Der St. Gallener Ökonom Gebhard Kirchgässner hat die eigene Zunft beim Thema Politikberatung in die Pflicht genommen. Im Rahmen der Thünen-Vorlesung, die er Montagabend hielt, konnte er sich ein paar spitze Bemerkungen nicht verkneifen: Es sei höchst inkonsistent, wenn Ökonomen in ihrer Arbeit ständig unterstellten, dass alle Menschen nur Geld und Einfluss zu maximieren versuchten – und gleichzeitig angenommen würde, dass Wirtschaftsberater selbst aber altruistisch seien. Weiterlesen …
Rürup geißelt „niedergangsverliebte Wirtschaftsjournalisten“
Bert Rürup, früher Chef des Sachverständigenrats – heute Berater, hat sich in dieser Woche ebenfalls dem deutschen Außenüberschuss gewidmet. Herausgekommen ist ein Text, bei dem nicht so recht klar wird, auf welcher Seite der Autor steht.
Euro-Krise – holt die EZB nun zum großen Schlag aus?
Wenn es stimmt, dass die EZB Zinsobergrenzen für Anleihen angeschlagener Euro-Staaten festsetzen will, könnte das den Anfang vom Ende einiger akuter Probleme im Währungsraum bedeuten. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Euro überlebt, dürfte mit einem Schlag beträchtlich steigen. Denn Länder wie Spanien und Italien würden Zeit gewinnen, ihre Reformen durchzuführen. Weiterlesen …
Europäische Wirtschaftsexperten legen Krisenplan vor
Gleich 17 renommierte europäische Wirtschaftswissenschaftler haben der Politik in einem gemeinsamen Arbeitspapier einen möglichen Weg aus der Euro-Krise aufgezeigt. Dabei kommt dem Vorschlag des deutschen Sachverständigenrats für einen temporären Schuldentilgungsfonds eine gewichtige Rolle zu. „Es braucht von deutscher Seite größere Anstrengungen, um die hohen Refinanzierungskosten für Länder wie Spanien und Italien zu senken“, sagte Lars Feld, Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung und Mitautor des Berichts, der FTD. Weiterlesen …
Ökonomenstreit – Krugman bekehrt, der Gegenaufruf hat sein Ziel erreicht
In der FTD hatten wir am Dienstag bereits einige prominente ausländische Ökonomen, die sich fassungslos wegen des Aufrufs gezeigt hatten. Selbst zu Nobelpreisträger Paul Krugman ist die Debatte inzwischen durchgedrungen, der ihr in seinem Blog einen kleinen Beitrag gewidmet hat – mit der Aufforderung an die mittlerweile 219 „Sinners“, Buße zu tun und zu widerrufen.