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Ökonomenstreit – Praxischeck mit Karl-Heinz Paqué
Der Wirtschaftswissenschaftler Karl-Heinz Paqué hat einen sehr lesenswerten Brief an jene Kollegen verfasst, die den kritisierten Aufruf von Ifo-Chef Hans-Werner Sinn unterschrieben haben. Von 2001 bis 2007 war Paqué stellvertretender Landesvorsitzender der FDP in Sachsen-Anhalt und dort Finanzminister. Im Gegensatz zu vielen Unterzeichnern des Aufrufs hat er also jede Menge Praxiserfahrung.
Ökonomenstreit – Der Widerstand formiert sich
Die Fronten im Ökonomenstreit um eine europäische Bankenunion verhärten sich. Nun haben 15 renommierte Ökonomen einen weiteren Gegenaufruf zum Vorstoß der mittlerweile rund 190 Volkswirte um Ifo-Chef Hans-Werner Sinn verfasst – und gehen damit auf Konfrontationskurs zu diesen Wirtschaftswissenschaftlern. Das Dokument ist zur Abwechslung sachlich und lösungsorientiert verfasst. Weiterlesen …
Zum Dilettantismus der deutschen Ökonomen
Einer der schönsten Texte in der so nutzarmen Debatte zum jüngsten Aufruf der deutschen Ökonomen war einer der ersten – der vom Kollegen Olaf Storbeck. Denn dadurch wurde erst bekannt, dass es zwei Versionen des Dokuments gibt. Ein Vergleich von Prototyp und Endprodukt offenbart den Dilettantismus unserer VWL-Elite erst so richtig. Fremdschampotenzial: maximal hoch.
„Schlimmste Stammtischökonomie“
Die Reaktionen auf den Aufruf der über 170 deutschen Ökonomen, die sich gegen eine Bankenunion wenden, fielen am Donnerstag heftig aus. Dabei mussten die von uns befragten Nichtunterzeichner keineswegs groß „angebohrt“ werden – zu entsetzt waren viele. Dabei sind fehlender Realitätsbezug und latenter Nationalismus nur zwei Vorwürfe. Inhaltlich gibt der Text sogar so wenig her, dass eine fundamentale Analyse kaum möglich ist – „schlimmste Stammtischökonomie“, wie Peter Bofinger, Mitglied im Sachverständigenrat, findet. Hier lesen Sie die ausführlichen Stimmen der renommiertesten Volkswirte, die sich nicht der Herde angeschlossen und der FTD Rede und Antwort gestanden haben.
INET 2012 – Der Soundtrack
Vor seiner Lunch-Rede lässt INET-Chef Rob Johnson ein kurzes Video einspielen, begleitet von dem Song „Ready to Start“ der großartigen kanadischen Band „Arcade Fire“. Weiterlesen …
INET 2012 – Der Startschuss
Zum Auftakt der dritten Jahrestagung des INET hat Direktor Rob Johnson in Berlin eben den weiteren Expansionskurs des Instituts umrissen. Künftig soll es in Oxford und Kopenhagen zwei weitere Forschungseinrichtungen geben, um den Paradigmenwechsel in der Ökonomie voranzutreiben. Weiterlesen …
Gegen die „akademische Prostitution“
Die von der FTD mitentfachte Debatte um die Neuausrichtung der Ökonomie zieht immer weitere Kreise. Nach den Interviews mit IfW-Chef Dennis Snower und HWWI-Direktor Thomas Straubhaar hat nun die Berliner Denkfabrik für Wirtschaftsethik einen Aufruf initiiert, den bislang bereits 144 Kritiker unterzeichnet haben.
85. Kieler Konjunkturgespräche: Schuldenregel wird zum Schraubstock
Noch ist Zeit, die Anforderungen zu erfüllen. Für den Bund insgesamt sieht es sogar ganz gut aus, sagen Experten. Doch für einige der 16 Bundesländer dürfte die Schuldenbremse in den kommenden Jahren ganz schön viel Kampf und Krampf bedeuten. Das zumindest glaubt Christian Kastrop, seines Zeichens Leiter der Unterabteilung „Grundsatzfragen der Finanzpolitik“ im Bundesministerium der Finanzen. Weiterlesen …
Troika verfehlt Sparziel
Eigentlich wollte die Troika ihren Fokus in Hellas künftig ja mehr auf Konkurrenzfähigkeit und Wachstumschancen legen. Und weniger auf fiskalische Einschnitte. Irgendwie ist dieses Vorhaben mit dem gestern vom griechischen Parlament abgesegneten Paket dann doch gescheitert. Weiterlesen …
„Occupy“-Bewegung – Der Atem hält bis zur US-Wahl 2012
Der frühere Handelsblatt-Chefredakteur findet es eigentlich zum Heulen, dass Berichte aus dem Bundestag selbst bei wichtigen Debatten nur noch im Kurznachrichtenblock laufen – die “Occupy”-Demonstranten hingegen so viel mediale Aufmerksamkeit erfahren. Die “tägliche Desinformation” gehe weiter. Bernd Ziesemers These ist absurd.
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Deutschland steuert auf eine Rezession – doch was ist das überhaupt?
Noch vor ein paar Wochen schien für Deutschlands Wirtschaft nur ein Schlagwort zu gelten: Aufschwung. Seitdem hat sich der Tonfall so rapide geändert wie selten zuvor. Seit gestern gibt es erstmals wieder Forschungsinstitute, die für Deutschland sogar das R-Wort gebrauchen. Die deutsche Wirtschaft könnte in den beiden Winterquartalen um je 0,1 Prozent schrumpfen. Doch ist das schon eine Rezession?
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Die Konjunkturforschung ist heute weit davon entfernt, sich auf eine einheitliche Regelung zu verständigen. „Der Begriff Rezession wird generell auf Schwächephasen angewendet, deren Dauer, Tiefe und Verbreitung über das normale Maß hinausgehen“, sagt Klaus Abberger, Umfragechef beim Münchner Ifo-Institut. Die hierzulande gängige Definition stammt aus den USA und geht auf den Ökonomen Julius Shiskin zurück. Erstmals erwähnte er 1974 die Daumenregel, nach der eine Wirtschaft in der Rezession steckt, sobald das reale Bruttoinlandsprodukt in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Quartalen gegenüber der Vorperiode schrumpft.
Doch ausgerechnet in der größten Volkswirtschaft der Welt ist eine ganz andere Lesart verbreitet. Im National Bureau of Economic Research (NBER) ist eine ganze Abteilung vor allem damit beschäftigt, den US-Konjunkturzyklus zu datieren. Die Interpretation für einen kräftigen Abschwung lautet dort: „Eine Rezession ist ein signifikanter Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Aktivität über mehrere Monate, der sich sichtbar in den Stellgrößen Bruttoinlandsprodukt, Realeinkommen, Beschäftigung, Industrieproduktion sowie Groß- und Einzelhandel niederschlägt.“
Die Bewertung hängt also nicht allein an den mathematischen Vorzeichen von ökonomischen Quartalszahlen. Entsprechend gab es in der Vergangenheit schon so manche Verwirrung. Vor allem wenn Zahlen nachträglich revidiert werden, was bekanntlich laufend geschieht. Für die US-Wirtschaft etwa stellte das NBER für März bis November 2001 eine Rezession fest. Das Problem: Zunächst gab es in dieser Zeit nur im dritten Vierteljahr ein Minus. Zwischenzeitlich revidierten die Statistiker die ersten drei Jahresquartale ins Negative. Doch auch das stimmt nicht mehr: Heute notiert die Statistik für 2001 wachsende und schrumpfende Quartale – im ständigen Wechsel. Rezession nach deutscher Lesart: Fehlanzeige.
Die Zwei-Quartals-Regel ist kein immer passendes Maß, sagen Fachleute. Insbesondere für die deutlich schneller als Deutschland wachsende Weltwirtschaft nicht. Verantwortlich sind die expansionsstarken Schwellenländer. 2008 führte der Internationale Währungsfonds eine eigene Interpretation ein, indem er eine Wachstumsschwelle von drei Prozent festsetzte. Erreicht die globale Konjunktur diesen Wert nicht, herrscht nach IWF-Auffassung Rezession.
Aber auch für Deutschland ist die bekannte Daumenregel nur eine Näherung, sagen Fachleute. „Um die Position der Wirtschaft im Konjunkturzyklus angemessen zu bestimmen, sollte auch immer die Auslastung berücksichtigt werden“, so Abberger. Von einer Rezession sollte erst gesprochen werden, wenn die Kapazitätsauslastung nach zwei oder mehr Minusquartalen deutlich unter den langfristigen Schnitt fällt, sagt er.
Heute ist die Wirtschaft zu 86 Prozent ausgelastet und damit deutlich stärker als im Schnitt der Vergangenheit: Das Mittel liegt bei gut 83 Prozent. „Das ist aber nur ein kleiner Puffer. Sollte die Wirtschaft tatsächlich zwei bis drei Quartale schrumpfen, könnte das Polster aufgebraucht sein“, so Abberger. Tatsächlich lag der Wert vor der Finanzkrise mit knapp 89 Prozent deutlich über dem heutigen Stand.
„Normalerweise gehen richtige Rezessionen mit einem deutlichen Rückgang der Investitionen einher“, sagt Roland Döhrn, Konjunkturchef am Forschungsinstitut RWI. Entsprechend berücksichtigt er vor allem diese im Zyklus stark schwankende Stellgröße. Noch veranschlagen die Experten vom IW Halle und Kiel Economics in den kommenden beiden Winterquartalen ein Minus bei den Investitionen von je 0,3 Prozent. Im kommenden Jahr könnte das Plus demnach nur noch bei 3,7 Prozent liegen; statt bei fast zehn Prozent wie bislang veranschlagt. Diese Zahlen sprechen noch nicht für eine tiefe Rezession in Deutschland.
Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik Gustav-Stolper-Preis für Otmar Issing
Die deutsche Ökonomenzunft hat Otmar Issing den diesjährigen Gustav-Stolper-Preis verliehen.
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Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik – Gossenpreis
Der diesjährige Gossenpreis geht an Peter Egger.
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Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik – Nach der Krise ist vor der Krise
Die Topökonomen der Zunft haben der Bundesregierung ein vernichtendes Zeugnis für ihren Umgang mit der Regulierung des Bankensektors ausgestellt. Der Tenor: Getan wurde in den letzten drei Jahren kaum etwas. Und wenn, dann höchstens Blödsinn. Entsprechend kommt wohl auch nichts mehr. Deshalb ist es nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Krise einschlägt.
Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik – Deutschlands Mitverantwortung für die Euro-Krise
In der Debatte um die makroökonomischen Ungleichgewichte in der Euro-Zone scheint besonders eine Lesart zementiert. Für frischen Wind in der Debatte – und entsprechendes Kopfschütteln – sorgte gestern der Leipziger Ökonom Gunther Schnabl. Seine These weist Deutschland in der heutigen Krise eine gehörige Portion Verantwortung zu.
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