Archiv
Angus Deaton: Der große Ausbruch – Von Armut und Wohlstand der Nationen
Es geht aufwärts, und zwar „in gewaltigem Ausmaß“, behauptet Angus Deaton und belegt dies mit Zahlen: Die Menschheit lebt heute doppelt so lange wie noch vor 100 Jahren, und der Anteil derer, die weltweit mit weniger als 1 Dollar pro Tag auskommen müssen, ist seit 1981 von 42 auf 14 Prozent gefallen. Der Autor erzählt die Universalgeschichte des Kapitalismus fachkundig, unterhaltsam und mit erstaunlichem Optimismus – in Zeiten inflationär wachsender Ängste und Untergangsfantasien. Über einige seiner Ansichten lässt sich freilich streiten: Grenzen des Wachstums gibt es für ihn nicht, solange wir nur weiter fleißig globalisieren und innovieren. Wachsende Ungleichheit innerhalb der reichen Länder lasse sich durch mehr Bildung bekämpfen. Und die anhaltende extreme Armut in Teilen der Welt sollten die Betroffenen aus eigener Kraft überwinden, fordert der erklärte Gegner von Entwicklungshilfe.
Schließlich hätten die heute reichen Länder auch „keinen Big Push aus dem Ausland“ benötigt – eine Aussage, die angesichts des reichen Erbes von Imperialismus, Kolonialismus und Sklaverei bezweifelt werden darf. Alles in allem liefert Deaton aber eine spannende Analyse der Erfolgsgeschichte des Menschen, die getAbstract zur Lektüre empfiehlt.
Über den Autor:
Angus Deaton ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Princeton University. Für seine Forschungen zu den Themen Konsum, Armut und Wohlfahrt erhielt er 2015 den Wirtschaftsnobelpreis.
Rana Foroohar: Makers and Takers – Der Aufstieg des Finanzwesens und der Absturz der Realwirtschaft
Die prominente US-Journalistin Rana Foroohar liefert in ihrem Buch eine schonungslose Diagnose der amerikanischen Finanzwirtschaft. Kenntnisreich analysiert sie die Entwicklung der Branche vor dem Hintergrund der politischen und wirtschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte. Sie durchleuchtet das Geschäftsgebaren von Banken und Großkonzernen ebenso wie die politischen Vorgänge seit der Großen Depression von 1929. Eindringlich appelliert sie an Entscheidungsträger in Staat und Wirtschaft, der Finanzialisierung Einhalt zu gebieten. Zudem liefert sie schlüssige Argumente und plausible Vorschläge für eine grundlegende Reform des Finanzwesens. Auch wer nicht mit den Feinheiten amerikanischer Finanz- und Wirtschaftspolitik vertraut ist, wird dieses Buch mit Gewinn lesen. Eine Empfehlung von getAbstract für alle Finanzpolitiker und Topentscheider.
Über die Autorin:
Rana Foroohar ist stellvertretende Redaktionsleiterin des Time-Magazins. Ihre Spezialgebiete sind Ökonomie und Politik. Sie ist als Expertin in den Medien gefragt, unter anderem als Analystin für Weltwirtschaftsfragen bei CNN.
Eamonn Butler: Wie wir wurden, was wir sind – Einführung in den klassischen Liberalismus
Die Freiheit zu verteidigen, klingt nach einem pathetischen Anliegen. Das ist es keineswegs, sagt der britische Ökonom Eamonn Butler. Beim Kampf des Einzelnen um seine Entscheidungsspielräume handelt es sich nicht um Schlachten aus der Vergangenheit, sondern um sehr aktuelle Konflikte. Butler beklagt, dass wir uns immer mehr Bevormundung gefallen lassen, die uns mehr und mehr einschränkt.
Mervyn King: Das Ende der Alchemie – Banken, Geld und die Zukunft der Weltwirtschaft
Einer der wichtigsten Notenbanker aus der Zeit der Finanzkrise packt aus? Nicht unbedingt. Mervyn King, langjähriger Gouverneur der Bank of England ist zwar ein Insider par excellence, hat aber kein Enthüllungsbuch über die Schicksalsstunden des Finanzsystems geschrieben – dafür aber ein umfassendes und sehr kompetentes Werk zu den Hintergründen der jüngsten Finanzkrise.
Georgia Levenson Keohane: Capital and the Common Good – How Innovative Finance Is Tackling the World’s Most Urgent Problems
In this guide to using high finance to address the world’s ills, Georgia Levenson Keohane, executive director of the social-issues-oriented Pershing Square Foundation, comes across as both an idealist and a pragmatist.
Hans-Werner Sinn: Der schwarze Juni – Brexit, Flüchtlingswelle, Euro-Desaster – Wie die Neugründung Europas gelingt
So schwarzmalerisch der Titel, so hoffnungsfroh der Untertitel: Hans-Werner Sinn legt mit Der schwarze Juni ein Buch vor, das aus aktuellem Anlass sowohl Untergangsstimmung verbreitet als auch Hoffnung stiftet. Die sich überschlagenden Ereignisse des Jahres 2016 – mit Brexit, Flüchtlingskrise und endloser Eurorettungspolitik – nähren immer mehr Zweifel am Fortbestand des europäischen Status quo. get abstract empfiehlt das Buch allen, die nicht unbedingt den Euro um jeden Preis retten wollen, aber Europa.
Weiterlesen …
Hans-Werner Sinn: Der schwarze Juni – Brexit, Flüchtlingswelle, Euro-Desaster – Wie die Neugründung Europas gelingt
So schwarzmalerisch der Titel, so hoffnungsfroh der Untertitel: Hans-Werner Sinn legt mit Der schwarze Juni ein Buch vor, das aus aktuellem Anlass sowohl Untergangsstimmung verbreitet als auch Hoffnung stiftet. Die sich überschlagenden Ereignisse des Jahres 2016 – mit Brexit, Flüchtlingskrise und endloser Eurorettungspolitik – nähren immer mehr Zweifel am Fortbestand des europäischen Status quo. get abstract empfiehlt das Buch allen, die nicht unbedingt den Euro um jeden Preis retten wollen, aber Europa.
Weiterlesen …
Yuval Noah Harari: Homo Deus – Eine Geschichte von Morgen
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der heute geborene Kinder sich auf ihren 150. Geburtstag freuen dürfen, Mikrochips im Gehirn Glücksgefühle erzeugen und Facebook Sie besser kennt als Ihr Ehepartner. Und dann stellen Sie sich vor, dass Massen von überflüssig gewordenen Menschen ihr Leben in virtuellen Realitäten verdaddeln, demokratische Institutionen abgeschafft sind und eine rundum optimierte Elite weltweit die Fäden zieht. Klingt dystopisch?
Weiterlesen …
Mohamed A. El-Erian: Aufstieg und Fall der Zentralbanken – Und was das für uns alle bedeutet
Obwohl die Zeitungen fast jeden Tag von ihnen berichten, wissen die meisten Menschen nach wie vor nicht so genau, was Zentralbanken eigentlich machen. Mohamed A. El-Erians Buch gibt gut strukturiert und leicht verständlich einen Einblick in die Welt der Notenbanken. Er zeigt, dass sie es waren, die mit mutigen und kreativen Maßnahmen dafür sorgten, dass die Finanzkrise von 2008 nicht in eine heillose wirtschaftliche Katastrophe mündete.
Weiterlesen …
Lukas Haffert: Die schwarze Null – Über die Schattenseiten ausgeglichener Haushalte
Selten löste eine einzelne Zahl so viel politische Euphorie aus wie 2014 die schwarze Null im deutschen Staatshaushalt. Lukas Haffert holt die Debatte zurück auf den Boden der Tatsachen. Wo Wirtschafts-politiker jubeln, muss nicht zwangsläufig wirtschaftspolitisch Hervorragendes geleistet worden sein.
Branko Milanović: Die ungleiche Welt – Migration, das Eine Prozent und die Zukunft der Mittelschicht
Die Einkommens- und Vermögensverteilung war lange kein großes Thema der Wirtschaftswissenschaften – von Kapitalismus und Globalisierung wird letztlich jeder profitieren, so das Credo. Mittlerweile ist klar, dass das nicht stimmt. Branko Milanović untermauert das vage Empfinden einer auseinandergehenden Einkommens- und Vermögensschere in den reichen Ländern mit zahlreichen Statistiken.
Ruchir Sharma: The Rise and Fall of Nations – Forces of Change in the Post-Crisis World
The headlines from China, Russia and elsewhere make the vagaries of global economies seem chaotic and unpredictable. How can an investor know which oft-praised economy already is in the tank or which ignored country stands poised for a rally?
Stefan Bach: Unsere Steuern – Wer zahlt? Wie viel? Wofür?
Deutschland gilt als Hochsteuerland mit einem äußerst komplexen Steuersystem. Doch das ist bereits einer der Mythen, die Steuerexperte Stefan Bach als falsch entlarvt. Außerdem beantwortet er zahlreiche Fragen:
Christoph Bartmann: Die Rückkehr der Diener – Das neue Bürgertum und sein Personal
Wir halten uns wieder Diener. Nicht mehr in Gestalt von Butler und Zofe, sondern als anonyme dienstbare Geister. An sie delegieren wir die schmutzigen, zeitraubenden, niederen Tätigkeiten. Wir können nicht anders: Zu viel Erwerbsarbeit und private „Schattenarbeit“ zwingen uns dazu. Bei allem (vorgeblichen) Sinn für soziale Gerechtigkeit haben wir kein Interesse, den neuen Dienern zum sozialen Aufstieg zu verhelfen.
Michael D’Antonio: Die Wahrheit über Donald Trump
Vor Jahren prägte der amerikanische Komiker Stephen Colbert den Begriff „Truthiness“ für die Tendenz, ein Bauchgefühl allen Tatsachen zum Trotz für wahr zu erklären. Im Juli 2016 legte er nach: „Truthiness muss sich wahr anfühlen. Trumpiness braucht nicht einmal das zu tun.“ Tatsächlich glauben viele Trumpisten laut einer Umfrage den wildesten Versprechungen ihres Idols gar nicht – und es ist ihnen egal.