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Wirtschaftsdienst exklusiv – Die goldenen Zwanziger
Im Leitartikel der Januarausgabe des Wirtschaftsdienst schreibt Chefredakteur Christian Breuer über die Möglichkeit gelingender Wirtschaftspolitik in den 2020er Jahren:
“Viele haben sich an der Schwelle zum neuen Jahrzehnt in der Prognose der langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung versucht. Gefühlt überwiegen die Pessimisten, die sich einen Wettbewerb um die düsterste Prognose liefern. In spätestens fünf Jahren komme es zum größten Crash aller Zeiten: Demografie, Eurokrise, Auflösung der Währungsunion, Zinsen, Digitalisierung, Protektionismus, Krise der Automobilindustrie – alles scheint sich gegen die deutsche Volkswirtschaft zu wenden. Und schließlich demonstriert die weltweite Jugendbewegung Fridays for Future gegen den ökologischen Untergang. Interessant ist aber, wie zyklisch sich Narrative in Deutschland verändern: von der Lokomotive der 1990er über den kranken Mann der 2000er bis hin zum Superstar der 2010er. Soll es nun wieder zurück zum Sorgenkind gehen? Untergangsszenarien haben im Wirtschaftsdienst Tradition. Vor genau 100 Jahren lieferte der britische Ökonom und überzeugte Europäer John Maynard Keynes unter dem Eindruck der Verhandlungen über den Vertrag von Versailles einen bitteren Ausblick auf die 1920er: „Es mag uns daher ein langer, stiller Prozeß des Halbverhungerns und ein schrittweises, stetiges Sinken der Lebenshaltung bevorstehen.”
Lesen Sie den gesamten Leitartikel von Chefredakteur Christian Breuer in der Januarausgabe des Wirtschaftsdienst im OpenAccess. Alle Aufsätze des Wirtschaftsdienst zum nachlesen: Januarausgabe des Wirtschaftsdienst
Wirtschaftsdienst exklusiv – Von der Leyens fünf Herausforderungen für ein besseres Europa
DIW-Präsident Marcel Fratzscher kommentiert im Leitartikel der August-Ausgabe des Wirtschaftsdienst: „So richtig glücklich war am Ende niemand über die Wahl von Ursula von der Leyen zur Kommissionspräsidentin. Das lag aber weniger an ihr als vielmehr an dem Prozess bis zu ihrer Ernennung.“
Wirtschaftsdienst exklusiv – Verursachen Target-Salden Risiken für die Steuerzahler?
In der August-Ausgabe des Wirtschaftsdienst schätzen Martin Hellwig und Isabel Schnabel mögliche Risiken durch Target-Salden ein und nehmen in ihrem Aufsatz Bezug auf eine Anhörung im Deutschen Bundestag. Am 5. Juni 2019 veranstaltete der Finanzausschuss des Deutschen Bundestags eine öffentliche Anhörung zu zwei Anträgen der Fraktionen der FDP und der AfD zum Thema „Target“.
Wirtschaftsdienst exklusiv – Autoindustrie: Zwischen Disruption und weiter so
Handelsstreit, alternative Antriebe, digitale Dienstleister. Die deutsche Autoindustrie sieht vielen Herausforderungen gegenüber. In der Juli-Ausgabe des Wirtschaftsdienst diskutieren Nils Jannsen, Ferdinand Dudenhöffer, Weert Canzler, Andreas Knie, Uwe Schneidewind, Thorsten Koska, Oliver Lah und Bernhard Mattes im Zeitgespräch darüber, wie gut die deutsche Autoindustrie für die Zukunft gerüstet ist.
Wirtschaftsdienst exklusiv: Zeitarbeit geht zurück
In der Juni-Ausgabe des Wirtschaftsdienst befassen sich Christian Hutter, Sabine Klinger und Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit der Frage, wie sich die Anzahl der Beschäftigten in der Zeitarbeitsbranche verändert hat. Die Wirtschaftsdienst-Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass seit Ende 2017 die Anzahl der in Zeitarbeit beschäftigten Personen rückläufig ist. Gründe für diese Entwicklung sind nach Ansicht von Hutter, Klinger und Weber vor allem die Neufassung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes sowie die schwächelnde Konjunktur.
Wirtschaftsdienst exklusiv: 12 Euro Mindestlohn? Auswirkungen und Perspektiven
In der Mai-Ausgabe des Wirtschaftsdienst diskutieren Thorsten Schulten und Toralf Pusch vom gewerkschaftsnahen WSI der Hans-Böckler Stiftung, wie sich eine Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro auswirken würde. Zunächst stellen die beiden Wissenschaftler fest, dass der Mindestlohn derzeit kein existenzsichernder Lohn sei, obwohl das Mindestlohngesetz genau dies fordere. Berechnungen des Bundesarbeitsministeriums haben ergeben, dass bei 45 Beitragsjahren und 38,5 Wochenstunden ein Lohn von 12,63 Euro nötig ist, um in der Rente oberhalb der Grundsicherung zu bekommen. Außerdem sei vor allem für die großen Städte der Mindestlohn zu niedrig, um die Existenz der Arbeitenden zu sichern.
Wirtschaftsdienst exklusiv: The Rise of Trumpism
Donald Trump gewann 2016 die Präsidentschaftswahlen, nachdem schon seit der Regierungszeit Ronald Reagans die oberen Einkommensschichten begünstigt worden waren. Der technische Fortschritt und die Globalisierung führten zu einem Wandel der Wirtschaftsstruktur zulasten der Mittel- und die Unterschicht. Diese litten am stärksten unter sinkenden Löhnen, einer steigenden Verschuldung und der geringen sozialen Mobilität und wendeten sich gegen die sogenannte Elite, die sie für verantwortlich hielten.
Lesen Sie exklusiv den Aufsatz von John Komlos (LMU) und Hermann Schubert (ISM Stuttgart) aus der März-Ausgabe des Wirtschaftsdienst.
Wirtschaftsdienst exklusiv: EZB nicht für Niedrigzinsen verantwortlich
In der März-Ausgabe des Wirtschaftsdienst schreibt Gunther Tichy (Konsulent am WiFO Wien), dass die niedrigen Zinsen vor allem durch Kapitalüberschusse verursacht werden. Auch wenn die lockere Geldpolitik der EZB dazu beigetragen haben mag, diese Tendenz zu verstärken. Maßgeblich für hohe Kapitalüberschusse und damit niedrige Zinsen sind aus Tichys Sicht: mangende Investitionen, Haushaltskonsolidierung der Staaten und zunehmende Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen, die zu höheren Ersparnissen führen. Weiterlesen …
Wirtschaftsdienst exklusiv – Evidenzbasierte Politik für Deutschland
In der Februar-Ausgabe des Wirtschaftsdienst gehen Claudia Buch, Katja Patzwaldt, Regina Riphahn und Edgar Vogel folgender Frage nach: Wie können die Rahmenbedingungen für evidenzbasierte Politik in Deutschland verbessert werden? Gerade in populistischen Zeiten halten sie regelgebundene Evaluierungen von Politikmaßnahmen für besonders wichtig, um die Qualität der Entscheidungen zu prüfen und zu besserer Politik zu gelangen. Das Autorenteam beschreibt, welche Elemente ein strukturierter Politikzyklus enthalten sollte und wie die Situation in Deutschland verbessert werden kann. Weiterlesen …
Wirtschaftsdienst exklusiv – 20 Jahre Euro: (k)eine Krise
Vor 20 Jahren wurde der Euro als Buchgeld eingeführt. Die gemeinsame Währung scheint mittlerweile das tiefste Tal der Krise überwunden zu haben, aber Probleme bleiben: Die Regeln entfalten ihre Wirkung nur unzureichend. Es müssen Mechanismen entwickelt werden, die den Euro krisenfest machen. In der Dezember-Ausgabe des Wirtschaftsdienst diskutieren Marcel Fratzscher und Alexander Kriwoluzky vom DIW darüber, wie 20 Jahre Euro zu bewerten sind und wie die Gemeinschaftswährung stabilisiert werden kann.
Wirtschaftsdienst exklusiv – EZB nicht für Niedrigzinsen verantwortlich
In der März-Ausgabe des Wirtschaftsdienst schreibt Gunther Tichy (Konsulent am WiFO Wien), dass die niedrigen Zinsen vor allem durch Kapitalüberschusse verursacht werden. Auch wenn die lockere Geldpolitik der EZB dazu beigetragen haben mag, diese Tendenz zu verstärken. Maßgeblich für hohe Kapitalüberschusse und damit niedrige Zinsen sind aus Tichys Sicht: mangende Investitionen, Haushaltskonsolidierung der Staaten und zunehmende Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen, die zu höheren Ersparnissen führen. Weiterlesen …
Erwiderung zum Faktencheck: Unterschätzte Ökonomen? (Hans-Werner Sinn)
Lag Hans-Werner Sinn 2003 richtig, dass Deutschland dabei war, als Exportnation abzusteigen? Haben unsere Leitökonomen die Finanzkrise in Wahrheit doch vorhergesehen? Und kommt womöglich die lange prophezeite Jobkrise wegen des Mindestlohns noch? Zumindest hat Hans-Werner Sinn das gesagt – als wütende Antwort auf eine Kolumne, in der ich kürzlich mal versucht hatte, der, sagen wir, Leistungsträgerschaft deutscher Ökonomen auf den Grund zu gehen.
Hier ist meine Duplik (wusste gar nicht, dass sowas so heißt). Fortsetzung der kleinen Soap um die Frage, ob Deutschlands führende Ökonomen nicht vielleicht doch ziemlich gut liegen und lagen, wenn es um die (Früh-)Erkennung der großen Probleme unserer Zeit geht.
Wirtschaftsdienst exklusiv – Ökonomische Wurzeln des Populismus
Die liberale Demokratie westlicher Prägung steht unter Beschuss. Populisten in Europa und den USA haben es auf eine Veränderung der bestehenden Ordnung abgesehen. Für Thieß Petersen hat der Aufschwung populistischer Strömungen auch ökonomische Wurzeln. Die Globalisierung und der technische Fortschritt setzen bestimmten Teilen der Bevölkerung der Industriestaaten massiv zu: Stagnierende Einkommen und Arbeitsplatzverluste erhöhen die Empfänglichkeit für populistische Parolen. In der September-Ausgabe des Wirtschaftsdienst analysiert Thieß Petersen (Senior Advisor der Bertelsmann Stiftung) die ökonomischen Ursachen des Populismus genauer.
Wirtschaftsdienst exklusiv – Zehn Jahre nach Lehman: Neoklassik in der Krise
Die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers am 15. September 2008 löste eine globale Finanzkrise aus. Diese kann als außergewöhnliches Ereignis interpretiert werden, aber auch als eine Krise des Systems. Fraglich ist, ob die globale Finanzmarktstabilität nachhaltig gestärkt ist und die Finanzmärkte Schocks widerstehen können. Stephan Schulmeister ist Universitätslektor in Wien und kritisiert die Neoklassik scharf. Er konstatiert, dass die Krise nicht erkannt werden konnte, weil sie in dieser Theorie nicht vorgesehen ist. Die systemische Ursache der Krise verortet er wie folgt: „Die gleichzeitige Entwertung von Aktien, Immobilien und Rohstoffvermögen 2007/2008 durch drei Bärenmärkte, denen drei simultane Bullenmärkte vorangegangen waren.“
Wirtschaftsdienst exklusiv – Ein Grundeinkommen für Kinder
Familien mit Kindern und vor allem Alleinerziehende sind in Deutschland zunehmend von Armut bedroht. Insbesondere bei kleinen und mittleren Einkommen erscheint die Gestaltung des Transfersystems zudem nicht unproblematisch, weil dort zusätzliche Anstrengungen, Einkommen zu erzielen teilweise mit Transferentzug bestraft werden. Um dieses Dilemma aufzulösen, schlägt Christian Breuer, Steuerexperte und Junior-Professor an der an der Technischen Universität Chemnitz, in der Juli-Ausgabe des Wirtschaftsdienst ein Grundeinkommen für Kinder von 400 Euro pro Monat vor.