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Neues aus dem Forum New Economy – der Newsletter #118

25. Mai 2024

Liebe Freunde, Kolleginnen und Kollegen,

es gibt große und kleine Konferenzen, über wichtige und weniger wichtige Dinge. Und dann gibt es Treffen, die im Gedächtnis hängen bleiben und bleibenden Eindruck hinterlassen. Weil sie auf seltene Art außergewöhnliche Leute zusammenbringen. Und weil es darum geht, ganz dringend Antworten auf etwas zu finden, das den Weltlauf nachhaltig beeinflusst. 

Was wir nächsten Montag starten, hat schon jetzt das Potenzial für so etwas Besonderes. Ein Treffen, bei dem über drei Tage in historisch besonderem Ambiente eine seltene Zahl führender Vordenker und Vordenkerinnen zusammenkommen, um vor den entscheidenden Wahlen in Europa und den USA Ideen zu entwerfen, die noch verhindern helfen können, dass die Welt in den nächsten Jahren von aggressiven Populisten geprägt wird – und dazu beitragen, etwas Besseres entstehen zu lassen, als Alternative zu jenem gescheiterten Dogma des Marktliberalismus, das so ein Vakuum hinterlassen hat.

Beim Berlin Summit von Montag bis Mittwoch wird es darum gehen, in etlichen Sitzungen herauszufinden, was passieren muss, damit Menschen wieder darin Vertrauen gewinnen, dass sie nicht allein gelassen werden und das Gefühl bekommen, Kontrolle über ihr Schicksal zu haben – „Winning back the people“. Und im doppelten Sinne: es geht auch darum, eine Politik zu entwerfen, die nicht schnöde ökonomische Effizienz als (alleiniges) Primat hat. 

Dazu werden am Montag beim Pre-Opening in Berlin-Mitte unter anderem Branko Milanovic und Harold James sprechen, dazu die Bürgermeisterin von Spremberg Christine Herntier und Familienministerin Lisa Paus. Am Dienstag geht es um den Stand der Forschung, die untersucht, warum Menschen Populisten wählen – unter anderem mit DIW-Chef Marcel FratzscherCatherine FieschiTeresa Ghilarducci und Eric Lonergan, Mit-Autor des Buchs „Angrynomics“. Populismus-Forscher Robert Gold stellt ein Modell vor, mit dem sich abschätzen lässt, ob und inwieweit Joe Bidens Inflation Reduction Act regional für neuen wirtschaftlichen Auftrieb und dadurch nachlassenden Unmut sorgt. Ob das funktioniert? Diskutieren danach Thomas Ferguson von INET und Simon Jäger

Mariana Mazzucato wird darlegen, wie sich die Menschen zurückgewinnen lassen. In mehreren Sessions wird es danach zusammen mit Harvard-Ökonom Dani Rodrik darum gehen, was es braucht, um Industriepolitik richtig zu machen. Um die deutsche Praxis geht es im Talk mit Saarlands Finanzminister Jakob von Weizsäcker und der Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium Franziska Brantner. Nächste Runde: zu einer modernen und besser funktionierenden Klimapolitik – und der Frage, ob das, was der US-Präsident mit dem IRA losgetreten hat, zum Modell für Europa und Deutschland taugt. 

Wie gelingt es, Menschen wieder zu gewinnen, in Zeiten von Polykrisen, in denen die Kontrolle verloren zu gehen scheint? Darüber spricht am Mittwoch Adam Tooze – mit anschließendem Panel zusammen mit Daniela Schwarzer und Moritz Schularick.

Bleibend? In Vorbereitung ist auch eine Erklärung dazu, was zu einer Politik gehören muss, die den Menschen das Gefühl der Ohnmacht nimmt. Bleibende Wirkung könnte gegen Ende dann auch jener Marktplatz hinterlassen, auf dem etliche neue Ideen und Projekte vorgestellt werden – ganz old school an Stehtischen und mit realen Personen. Noch eine Idee? Der Wettbewerb läuft.

Alles live und vor den Toren von Berlin: Das aktuelle Programm finden Sie auf der eigenen Eventseite zum Gipfel. Zur Anmeldung geht es hier. Wir geben Bescheid, wenn Plätze frei werden. Zur Not gibt es für das Pre-Opening-Panel am Montag und den gesamten Mittwoch auch Livestreams. Den Marktplatz gibt es lediglich real und vor Ort.

Ein schönes Wochenende,

Thomas Fricke