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Konjunktursignale der nächsten Tage

1. Dezember 2019

Diese Woche stehen das OPEC-Treffen und die deutsche Nettoproduktion im Vordergrund. Die wichtigsten weltwirtschaftlichen Indikatoren der kommenden Tage lesen Sie hier: 2019-11-29 Wochenvorschau

Donnerstag: Am 5. Dezember kommen die Ölminister der OPEC-Staaten zu ihrem regulären halbjährlichen Treffen in Wien zusammen, um über die Ölfördermenge des Kartells zu beraten. Am darauffolgenden Tag kommen Vertreter von wichtigen Nicht-OPEC-Ölförderländern wie Russland dazu (OPEC+). Aufgrund der starken Zunahme der US-Ölförderung verlieren die OPEC-Mitglieder seit geraumer Zeit Marktanteile und sind gezwungen, mit anderen Ölförderern zu kooperieren. Es wird erwartet, dass die Teilnehmer bei diesem Treffen noch nicht die bis März 2020 gültige Produktionsobergrenze senken. Im Verlauf von 2020 wird sich der Druck für freiwillige Produktionskürzungen jedoch erhöhen, um zu verhindern, dass der Ölmarkt überversorgt wird und der Ölpreis abrutscht.

Freitag: Die Industrierezession wütet in Deutschland weiter: Der Start in das vierte Quartal scheint misslungen zu sein, denn es deutet sich ein abermaliges Schrumpfen der Auftragseingänge und der Industrieproduktion an. Damit droht das sechste Quartal mit einer schrumpfenden industriellen Erzeugung. Derzeit überlagern sich die strukturellen Probleme der Automobilindustrie mit den von außen herangetragenen Behinderungen durch die Handelsstreitigkeiten und den Brexit. Unerfreulicherweise wird wohl auch die Bauproduktion geschrumpft sein. Damit deutet sich ein Rückgang der Produktion im deutschen produzierenden Gewerbe im Oktober an.

Freitag: Der US-Arbeitsmarktbericht für November dürfte weiterhin bestätigen, dass sich die US-Wirtschaft auf einem relativ soliden Wachstumspfad befindet. Die wichtigsten Frühindikatoren für den Arbeitsmarkt haben sich zuletzt in der Gesamtbetrachtung wenig verändert. Das Streikende bei General Motors sorgt allerdings für einen zusätzlichen Beschäftigungsaufbau in Höhe von ca. 40.000 Stellen. Diese Personen galten nach Definition des Bureau of Labor Statistics im Oktober als nicht beschäftigt und werden nun wieder als Beschäftigte gezählt. Im Oktober lag die Arbeitslosenquote knapp oberhalb der Rundungsgrenze zur 3,5 % und dürfte im November wieder darunter liegen. Hinsichtlich der Lohndynamik erwarten wir einen leicht überdurchschnittlichen Anstieg gegenüber dem Vormonat.

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